Steilufer zum Rhein
Doch viel ist es nicht mehr, was man auf den ersten Blick sehen kann: drei halbkreisförmige Fundamente, das eine etwas höher als die anderen, direkt am Steilufer oberhalb des Rheins. Sie bilden die Reste des wohl ursprünglich achttürmigen Brückenkastells, das zur Sicherung des Rheinübergangs errichtet worden war.
Römischer Einfluss
Das eigentliche Brückenbauwerk war im vierten Jahrhundert „zwar schon nicht mehr passierbar, aber man vermutet eine temporäre Schiffbrücke beziehungsweise einen Fährverkehr. Interessant ist diese Fundstelle deshalb, weil sie belegt, dass zwischen Dinkelberg und Rhein der römische Einfluss bis in die zweite Hälfte des vierten Jahrhunderts spürbar war“, schreibt Helmut Bauckner in dem Büchlein „Regionalmuseum Römervilla Grenzach – Museum für römische Alltagskultur“ (Sonderheft 2012 des Vereins für Heimatgeschichte).
Drei von acht Fundamenten
Zwar sind heute nur noch drei Turmfundamente des Wyhlener Brückenkastells sichtbar, doch lassen diese durchaus Rückschlüsse auf die einstige Größe des Brückenkastells samt umgebendem Graben zu. Überdies steht man als Besucher noch immer auf einer mächtigen Erhebung. Verschiedenen Quellen zufolge sollen noch im Spätmittelalter Reste von Brückenpfeilern im Rhein zu erkennen gewesen sein. Als Besucher lohnt es sich, vor Ort ein wenig zu verweilen und die Fantasie spielen zu lassen. Man bedenke, dass die sichtbaren Fundamente die nördlichen sind. Der große, dem Rhein zugewandte Teil des Brückenkastells ist im Laufe der Jahrhunderte sukzessive in den Fluss gerutscht, wie man sich beim Blick auf die Geländemodellierung samt steiler Uferböschung bestens vorstellen kann.
Um das römische Brückenkastell Wyhlen zu besichtigen, fährt man mit dem Auto auf der B 34 Richtung Rheinfelden. Wenige Meter nach dem Bahnübergang zweigt nach rechts die Straße zum Recyclinghof Herten ab. Am Waldrand führt ein Weg hinab zum Fähranleger. Rechts oberhalb davon ist das Brückenkastell.