Grenzach-Wyhlen BUND braucht dringend Nachwuchs

Die Oberbadische
Der BUND bringt sich auf vielfache Weise für den Umweltschutz in der Doppelgemeinde ein, unter anderem im in der früheren Kiesgrube angelegten Biotop.Foto: Rolf Rombach Foto: Die Oberbadische

Naturschutz: Mitgliederversammlung findet pandemiebedingt ausnahmesweise online statt

Die BUND-Ortsgruppe Grenzach-Wyhlen benötigt dringend Nachwuchs. Das betonten die Vorstandssprecher Boris Krause, Jürgen und Irene Blaha bei ihrem Bericht zu den vergangenen beiden Jahren im Rahmen der Mitgliederversammlung am Samstag. Diese fand aufgrund der Coronapandemie in Form einer Onlinekonferenz statt.

Von Rolf Rombach

Grenzach-Wyhlen. Lediglich fünf BUND-Mitglieder hatten sich im Vorfeld für die Videokonferenz angemeldet.

Hoffen auf den Biber

Mindestens ein Biber hat sich im als Naturschutzgebiet ausgewiesenen Bereich des Kiesgrube-Biotops niedergelassen. Boris Krause sprach seine Hoffnung aus, dass sich in der Folge dort eine Familie ansiedeln könnte. Im Sommer habe das Tier erste „Biberstraßen“ angelegt und auch Bäume bearbeitet.

Rückblick

Ein kurzes Gedenken an den im September verstorbenen Gernot Wendt läutete die Versammlung ein (wir berichteten).

Pflanzaktion heimischer Sträucher, Führungen und Exkursionen, Stammtische mit „Zukunftsforum“ und Jugendparlament sowie Stellungnahmen zu Bauprojekten wie Kapellenbach-Ost und Umgehungsstraße „B 34 neu“ gehörten und gehören zum Aufgabenfeld des regen Vereins, wie Irene Blaha aufführte.

Bedauert wurde, dass die Eidechsenhabitate zwischen Grenzach und Wyhlen mit „falschem Material“ – saurem Gestein, Käferholz und hart werdendem Sand – angelegt worden seien. Sorgen bereitet zudem die Ausbreitung gebietsfremder Schildkröten in die Kiesgrube hinein.

Keßlergrube

Mit Spannung erwartet wird das im kommenden Jahr beginnende Einspruchsverfahren des BUND gegen die BASF bezüglich des Aushubs der Keßlergrube. Die Ortsgruppe hat nach eigenen Angaben bereits mehr als 4000 Euro für Verwaltungs-, Anwalts- und Gutachterkosten ausgegeben – die Hälfte des aktuellen Vereinsvermögens. Der Dank des Vorstands ging hier an die Gemeinde, welche sich am Widerstand finanziell beteiligt (wir berichteten).

Sturzwasserschutz

Das karstige Gestein und die teils steil abfallenden Hänge des Dinkelbergs können in Verbindung mit Starkregenfällen gefährlich werden. Um zu verhindern, dass sich – wie in den vergangenen Jahren mehrfach geschehen – Schlamm, Geröll und Sturzwasser ihren Weg ins Dorf bahnen, ist der BUND bestrebt, Aufwertungen im Wald vorzunehmen.

Kapellenbach-Ost

Anmerkungen zu Stadtklima, Artenschutz und Grünplanung für das Neubaugebiet Kapellenbach-Ost sollen eine Gestaltungsfibel füllen (wir berichteten). Besonders im Auge hat der BUND dabei die sogenannten Schottergärten, welche inzwischen verboten seien. Man werde bei Neuanlagen derartiger Steinwüsten im Ort dagegen vorgehen, kündigt der BUND an.

Jugendarbeit

Auch im Nachwuchsbereich war der BUND aktiv. Neben der Kindergruppe „Buchswaldbande“ beteiligte man sich am „Rhine Clean-up“ sowie den Projekttagen des Lise-Meitner-Gymnasiums, wo zur Nachhaltigkeit von Mobiltelefonen geforscht wurde.

Ausblick

Eine Aufklärungskampagne bezüglich der Biber im Biotop soll sowohl die Neuankömmlinge als auch Hunde schützen. Freilaufende Hunde stellen nämlich eine Gefahr für den Bibernachwuchs dar. Sich verteidigende Biber hingegen könnten die Hunde schwer verletzten, sagten die BUND-Experten.

Weitere Informationen: www.grenzach-wyhlen-bund.de

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