Schließlich gelang es, eine Baustellenampel zu organisieren, sodass ab 8.30 Uhr der Weg in Richtung Basel auf „Grün“ stand. Zumindest für Autos. Die Buslinie 38 blieb weiterhin zwischen „Rippel“ und Hörnli-Friedhof unterbrochen.
Situation am Spätvormittag
Als unsere Zeitung heute gegen 10 Uhr am Hörnle-Zoll eintraf, war die Situation unverändert. Verkehrsleitpersonal fing auf Schweizer Seite den Verkehr ab und leitete die Autos via Hörnli-Friedhof nach Riehen. Aus Richtung Grenzach-Wyhlen aber war ein Durchkommen möglich, die Ampel stand auf „Dauergrün“. Die Dachkonstruktion hing am mobilen Kran. Dessen Fahrer leistete dabei Millimeterarbeit, denn Stück für Stück wurde das Stahldach wieder von den Betonsäulen abgehoben, wie zu beobachten war. Arbeiter schoben dann vorsichtig Holzkeile zwischen Beton und Stahl, wohl stets in der Hoffnung, dass die Säulen nicht weiter beschädigt würden.
An den beiden Bushaltestellen auf deutscher Seite am Hörnle standen derweil – überwiegend betagte – Bürger und warteten vergeblich auf ihre Busse. Denn an den Haltestellen fehlte am Vormittag noch jeglicher Hinweis darauf, dass die Linie weiterhin gekappt sei. „Ich weiß jetzt gar nicht, ob ich es mit meinem Wägeli bis vor zum Rippel schaffe“, sagte eine alte Dame, als der Autor dieser Zeilen sie auf die Vergeblichkeit ihres Wartens hinwies. Nach kurzer Debatte setzte sich schließlich ein Grüppchen älterer Menschen Richtung des mehrere hundert Meter entfernten „Rippel“ in Marsch.
Gegen 12 Uhr schließlich wurde der Autoverkehr in beide Richtungen freigegeben, jedoch nur einspurig mittels Ampelregelung. Nachdem die Stahlkonstruktion abgehoben war, konnte der Verkehr gegen 16 Uhr in beiden Fahrtrichtungen und auf beiden Spuren freigegeben werden.
Wie geht es weiter?
Im Rathaus gab es gegen 10.30 Uhr eine Krisensitzung mit allen beteiligten Stellen. Das Ergebnis fällt für Benz ernüchternd aus. Wie der Bürgermeister berichtet, musste die Stahldachkonstruktion tatsächlich wieder entfernt werden, damit eine eingehende statische Begutachtung erfolgen kann. Das Staatliche Hochbauamt hatte dafür einen Schwerlastkran angefordert, der die 13 Tonnen Stahl noch heute Nachmittag auf die Seite hieven soll, um sie im Schweizer Zollhof zwischenzulagern.
Dafür soll der Grenzübergang voraussichtlich zwischen 14.30 und 15.30 Uhr für rund 30 Minuten komplett gesperrt werden. Um den Takt des Basler Busnetzes nicht durcheinanderzubringen, blieb die Linie 38 heute bis etwa 16 Uhr getrennt.
Laut Benz will das Staatliche Hochbauamt nach erfolgter technischer Prüfung einen neuen Termin für die Endmontage der Dachkonstruktion festlegen. „Von Seiten der Gemeinde haben wir darauf gedrängt, dass das zum einen zwingend mit uns abzustimmen und zum anderen rechtzeitig zu kommunizieren ist.“ Benz will außerdem, dass die Arbeiten nachts oder am Sonntag vorgenommen werden.
Benz schreibt Rechnung
Wegen der fortgesetzten Sperrung musste die SBG vier zusätzliche Busse im Einsatz lassen. Die Rechnung dafür bekommt die Gemeinde Grenzach-Wyhlen. „Die Rechnung reiche ich dann ans Staatliche Hochbauamt weiter“, kündigt Benz an, „Das Geld wollen wir zurückhaben. Schließlich war das alles nicht unser Fehler.“