Grenzach-Wyhlen Das Recht auf Wind in den Haaren

Manfred Herbertz
Am Samstag wurden die ersten 14 Piloten für ihren Einsatz geschult. Sie wollen im Rahmen der „Aktion Radeln ohne Alter“ Ausfahrten für Senioren und mobilitätseingeschränkte Menschen anbieten. Foto: Manfred Herbertz

Teilhabe: Aktion „Radeln ohne Alter“ / Velorikschas mit ehrenamtlichen Fahrern / Viele Spenden

Grenzach-Wyhlen - „Charly“ bekommt bald eine Schwester, die auf den Namen „Charlotte“ hören wird. Charlotte wird in Grenzach-Wyhlen beheimatet sein. Am Samstag hat Charly, die Rikscha des Familienzentrums Rheinfelden, einen Besuch in der Doppelgemeinde abgestattet. Dort werden zurzeit 14 Piloten ausgebildet, die im Rahmen der Aktion „Radeln ohne Alter“ Menschen mit Mobilitätseinschränkungen wieder etwas mehr Teilhabe am Leben ermöglichen sollen.

Unter dem Motto „Jeder hat das Recht auf Wind in den Haaren“ werden künftig auch in der Doppelgemeinde ehrenamtlichen Rikscha-Piloten in die Pedale treten und Menschen mit Mobilitätseinschränkungen zu Spazierfahrten durch den Ort einladen.  Mal einen kurzen Abstecher an den Rhein oder einfach nur durch das Dorf zu machen, an Orte zu kommen, die man aufgrund von Einschränkungen normalerweisen nicht sehen kann, soll den Menschen Lebensfreude geben.

Organisiert wird die Aktion vom Familienzentrum Rheinfelden. Wie Birgitt Kiefer, Leiterin des Familienzentrums, bei der Schulung der ehrenamtlichen Piloten am Samstag im Naturfreundehaus in Grenzach sagte, sei die Aktion, die von Maria Casser-Bette und Winfried Bette in Rheinfelden angestoßen wurde, auf so große Resonanz gestoßen, dass Georg Stenz angeregt hatte, „das wollen wir auch in Grenzach haben“.

Wie Kiefer sagte seien aufgrund eines Spendenaufrufs in kurzer Zeit 10 000 Euro, die für die Anschaffung einer mit Elektrounterstützung betriebenen Fahrradrikscha notwendig waren, zusammengekommen. Neben größeren Beiträgen habe man sich auch über unzählige Kleinbeträge gefreut, die gegeben wurden. Auch die Helferinnen des Seniorennachmittags Wyhlen hatten, neben ED und den Notärzten, einen erklecklichen Batzen beigesteuert.

Auch der Aufruf, radfahrbegeisterte Menschen für das Projekt zu gewinnen, war von Erfolg gekrönt, so dass mit der Schulung der 14 Frauen und Männer begonnen werden konnte. „Das Fahren mit der elektrobetriebenen Rikscha erfordert Eingewöhnung. Die Handhabung des dreirädrigen Gefährts ist nicht ganz einfach. Es fährt sich anders als ein normales Velo“, sagte Maria Casser-Bette. Auch werden die Piloten für den Umgang mit ihren künftigen Passagieren geschult.

Das Angebot ist „keine Dienstleistung, sondern ehrenamtliches Engagement, das den Austausch und die Mobilität von Senioren fördern will“, betont Casser-Bette. Zuständig für die Auswahl der Passagiere seien in erster Linie die Heime, erläutert Kiefer, aber auch alleinstehen Menschen, die kaum Kontakte nach außen hätten, könnten das Angebot nutzen.

Weitere Informationen: Wer sich für die Fahrten mit der Rikscha „Charlotte“ anmelden oder sich als Pilot in das Projekt einbringen möchte, kann sich unter der E-Mail: roa@familienzentrum-rheinfelden.de melden. Infos unter: https://radelnohnealter.de/rheinfelden/ oder www.familienzentrum- rheinfelden.de.

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