Grenzach-Wyhlen Datenschutz geht alle Betriebe an

Die Oberbadische

Handwerker- und Gewerbeverein: Anwaltsvortrag lockt besonders viele Mitglieder zur Jahresversammlung

Die Hauptversammlung des Handwerker- und Gewerbevereins der Gemeinde war in diesem Jahr besser als sonst besucht, mehrfach mussten Stühle nachgestellt werden. Vielleicht lockte der angekündigte Vortrag besonders an.

Grenzach-Wyhlen (rr). Rechtsanwalt Bernd Andresen referierte über die europäische Datenschutzgrundverordnung, die in dieser Woche ihre volle Wirksamkeit erlangt. In Kraft getreten war die neue Rechtsvorschrift bereits vor zwei Jahren, doch die zweijährige Umsetzungsfrist ließ den Firmen noch ausreichend Zeit, um sich auf die neuen Anforderungen zur Datenverwaltung einzustellen. Betroffen sind davon alle Geschäfte, gleich ob sie von einem Einzelunternehmer geführt werden, ob es nur wenige Mitarbeiter gibt oder gar eine große Firma ist. Auch diesmal war spürbar, dass doch etliche Geschäftsleute diese Vorschriften bisher verdrängten. Nun aber wird es ernst, so ist die Herkunft von personenbezogenen Daten ebenso nachzuweisen wie die Korrektheit der Speicherung und Verwaltung. Wichtigster Hinweis des Rechtsanwaltes war, dass jede Firma sich kundig machen muss. Externe Hilfe sei für kleinere Geschäfte angebracht, empfahl Andresen. Der Datenschutzbeauftragte des Landes stehe sowohl für Beratung zur Verfügung, werde aber auch kontrollieren und Einsprüche von Betroffenen bearbeiten. Mögliche Strafen können sehr empfindlich sein. Die Teilnehmer der Versammlung nahmen die Informationen sehr interessiert zur Kenntnis, etliche Fragen dazu konnten beantwortet werden.

Rückblick

Anschließend legte Joachim Schlageter, Vorsitzender des HGV in der Gemeinde, einen Rückblick vor. Weihnachtsmarkt und Regiomesse banden viele Kräfte, lohnten sich aber. Der jüngste Weihnachtsmarkt war wieder bestens besucht, aus dem Erlös übergab an diesem Abend der Verein 2000 Euro an die Ambulante Hospizgruppe Grenzach-Wyhlen. Auch die Sozialstation wird noch eine Spende erhalten, von dort konnte leider an diesem Abend niemand anwesend sein.

Leistungsschau

Die nächste große Aufgabe für den Verein ist die Vorbereitung der Leistungsschau, die Mitte Oktober in der Hochrheinhalle stattfinden wird. Bisher haben sich 32 Firmen dazu angemeldet. „Dies wird wieder eine sehr breite Präsentation unseres enormen Leistungsvermögens,“ sagte Schlageter. „Ich bitte auch alle Teilnehmer, den Besuchern etwas Besonderes zu bieten. Sorgen wir dafür, dass die Kunden künftig möglichst viele Leistungen bei uns hier einkaufen.“ Um auch weiterhin in gutem Kontakt mit den Kunden zu stehen, sollte bei der Umgestaltung der neuen Ortsmitten gute Erreichbarkeit und ausreichend Parkplätze berücksichtigt werden. Bürgermeister Tobias Benz sicherte dies zu.

Auch wenn die B 34 aus dem Ort verlagert ist, sollen die Geschäfte leicht zu erreichen sein. Komplett autofrei, wie von einigen Bürgern gewünscht, werden die beiden Ortszentren nicht sein können, aber durch Bewirtschaftung von Parkflächen sollen Langzeitparker aus den Ortsmitten verdrängt werden. Ob allerdings, so wie vom Verein erhofft, die neue Tiefgarage in der Neuen Mitte Grenzach von jeder Seite her anfahrbar sein wird, könne heute noch nicht gesagt werden.

Ansiedlungen wichtig

Gewerbeansiedlungen seien eine der wichtigen Aufgaben für die Gemeindeverwaltung, die zahlreichen Nachfragen beweisen auch, dass künftig Flächenmanagement noch mehr an Bedeutung gewinnen wird. Mit der BASF sei die Gemeinde im ständigen Gespräch, um die Brachflächen auf dem dortigen Gelände zu nutzen.

B 34-Vollsperrung

Weil Schlageter bereits auf die zu erwartenden Erschwernisse durch die anstehende Vollsperrung der B 34 hinwies, betonte der Bürgermeister, dass die Gemeinde alles tun werde, um die Erschwernisse für Einwohner und Geschäfte so gering wie möglich zu halten. Aber leider sei der Einfluss auf den Ablauf bei dieser Baustelle des Regierungspräsidiums relativ gering.

Austritt

Zudem beschloss die Mitgliederversammlung den Austritt des Handwerker- und Gewerbevereins aus dem Bund der Selbständigen Baden-Württembergs. Der Bund konzentriere seine Aktivitäten ausschließlich auf den Raum Stuttgart, sodass für hiesige Mitglieder kein Nutzen mehr bestehe. Der doch enorme Mitgliedsbeitrag von mehr als 5000 Euro pro Jahr könne vor Ort mit größerer Wirksamkeit eingesetzt werden, hieß es zur Begründung.

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