Grenzach-Wyhlen Dem Dämmerschlaf entrissen

Rolf Reißmann

Neugründung: Förderverein für Grenzacher „Emilianum“. Vorsitzender Kurt Paulus.

Grenzach-Wyhlen - Zwölf Gleichgesinnte haben am Dienstagabend einen Förderverein für das Grenzacher „Emilianum“ gegründet. Treibende Kraft und Vorsitzender des neuen Vereins ist Kurt Paulus, der das „Quellehüsli“ im Emilienpark vor wenigen Jahren aus dem Dämmerschlaf erweckt hat.

So ist das historische Zeugnis der jüngeren Ortsgeschichte dank mehrerer publikumswirksamer Aktivitäten zuletzt verstärkt in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt. Erstmals war dies im Jahr 2017, als das Quellenhaus im Rahmen von „klassikanderswo“ geöffnet wurde. Auch im vergangenen Jahr führte Kurt Paulus an mehreren Wochenenden Besucher durch die kleine Ausstellung. Außerdem gab es vor dem Quellenhaus eine erste Lesung.

„Unser Anliegen ist die Erhaltung und Pflege des historischen Gebäudes, der Inneneinrichtung und der Ausstellung“, erklärte Paulus bei der Gründungsversammlung. Er hofft: „Mit einem Förderverein finden wir sicherlich noch mehr Mitstreiter für dieses Projekt.“

Traum von Trinkhalle und Konzertmuschel

Immerhin gilt die jahrzehntelange Abfüllung von Heilwasser als wichtiger Abschnitt der wirtschaftlichen Entwicklung in Grenzach. Auch dadurch wurde der Ort einst weit über die Region hinaus bekannt. Im Quellenhaus ist noch eine alte Pumpe erhalten, außerdem befinden sich Wasserflaschen und andere Zeugnisse der Abfüllung und des Vertriebs in der Ausstellung.

Paulus erläuterte noch weitere Ideen. Bereits im Vorjahr schlug er vor, neben dem Quellenhaus ein kleines Gebäude im Stil einer historischen Trinkhalle zu errichten. Darin könnten Ausstellungen oder auch Lesungen stattfinden. Auch könnte die in den 1970er Jahren einmal angedachte, aber verworfene Konzertmuschel im Park entstehen. Bis der Bau einer Trinkhalle möglich wird, sollte es eine Übergangslösung geben. Dazu könnte der Verein in etwa zwei Jahren von Roche Pharma vier Container erhalten, die derzeit dort als Baustelleneinrichtung dienen. Diese sind untereinander zu einem Raum zu verbinden und mit einer Holzverkleidung an die Umgebung anzupassen. „Ausdrücklich möchte ich darauf hinweisen, dass dazu keine schweren Veränderungen im Park notwendig sind oder gar Bäume gefällt werden müssen“, hob Paulus hervor. Zunächst einmal möchte der neue „Förderverein zur Entwicklung des Emilianums“ überhaupt richtig arbeitsfähig werden.

Die Gründungsmitglieder berieten und beschlossen sodann die Vereinssatzung. Anschließend wählten sie den Vorstand. Vorsitzender ist Kurt Paulus, Stellvertreterin ist Sabine Müller-Grote. Um die Finanzen kümmert sich Fritz Rumpf, Sabine Paris fungiert als Schriftführerin. Zu Beisitzern wurden Cornelius Wittal und Bernhard Greiner gewählt. Der Mitgliedsbeitrag, so der Vorschlag, soll 20 Euro im Jahr betragen. Dies soll aber noch in einer weiteren Versammlung fixiert werden. Angedacht ist ferner, dass jedes Mitglied jährlich fünf Arbeitsstunden leisten oder diese durch je zehn Euro ersetzen soll. Mitglied werden kann man laut Vorschlag ab zwölf Jahren.

Zwei neue Ausstellungen geplant

Nun werden die weiteren organisatorischen Schritte vorgenommen, dazu gehört die Eintragung ins Vereinsregister. Unabhängig davon soll das „Emilianum“ auch im neuen Jahr wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein. So findet dort im Frühjahr die Ausstellung „Ende am Grenzzaun“ statt, ab September eine Exposition zum 100. Geburtstag der Arbeiterwohlfahrt.

Als Übergangslösung für kleine Saalveranstaltungen brachte Kurt Paulus die Beschaffung eines Zeltes ins Gespräch. Sicherlich steige mit einem lebendigen Emilianum auch die touristische Attraktivität der Gemeinde, meinte er.

  • Interessierte können sich per E-Mail an info@fritz-rumpf.de melden.

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