Über den Bau des Kunstrasenfeldes wird der Gemeinderat noch in diesem Monat entscheiden. Hintergrund der Eile ist die Zuschusssituation. Zugesagt sind bereits 84 000 Euro. Damit diese Summe nicht verfällt, muss mit dem Platzbau bis April begonnen worden sein. Und in diesem Punkt will Bürgermeister Tobias Benz kein Risiko eingehen, da das Sportstättenförderungsprogramm mehrfach überzeichnet sei. Lasse man den bereits gewährten Zuschuss verfallen und stelle irgendwann einen Neuantrag, müsse die Gemeinde mit einer mehrjährigen Wartefrist rechnen, drückte Benz aufs Tempo.
Die Gemeinde Grenzach-Wyhlen rechnet mit Baukosten von etwa einer Million Euro. Im laufenden Haushalt stehen für den Kunstrasenplatz bereits 650 000 Euro drin, weitere 350 000 Euro müssten noch in den Haushalt 2018 eingestellt werden.
Um den Kunstrasenplatz zu reinigen, müsste der Werkhof laut Sänger ein- bis dreimal wöchentlich mit einem Spezialwerkzeug zum „Abziehen“ anrücken. Entsprechende Bilder hatte der Planer dabei. Ein oder zweimal im Jahr benötige das Spielfeld zudem eine Grundreinigung mit einer speziellen Maschine, die man mieten könnte. Sänger erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass so zwar Kosten entstünden, aber man einen Kunstrasenplatz nicht mähen müsse. Ein solcher Platz halte erwartungsgemäß wenigstens zwölf bis 15 Jahre, ehe man ihn entsorgen und neu decken müsse. „Und das, was da entsorgt werden muss, also der grüne Belag, das Granulat und die Trägerplatten, kann im Prinzip alles in den Gelben Sack“, verdeutlichte Sänger auf Nachfrage von Ratsseite.
Wenn das Gremium in Kürze die definitive Entscheidung fällt, ob der Kunstrasenplatz gebaut wird, will Sänger mittels Kostenaufstellung darlegen, welche Pflegekosten entstehen und welche künftig eingespart werden könnten.
Standort Wyhlen entfällt
Durch die Konzentration des Fußballs im „Grienboden“ wird der Kickplatz in Wyhlen entfallen. Das dort stehende Klubheim (Kickerstüble“) gehört dem Verein. Ob er es verkaufe oder verpachte, bleibe Sache der SG, sagte Bürgermeister Benz. Das Vereinsheim im „Grienboden“ will die Gemeinde an den Verein übertragen. Die Sanierung wäre somit Sache der SG. Zugleich sollen die Kicker auf den wegfallenden Platz in Wyhlen verzichten und diesen der Gemeinde übergeben.
Benz stellte klar, wie wichtig ihm das Sportstättenkonzept ist. Die jetzigen Rahmenbedingungen für den Fußball in Grenzach-Wyhlen seien im Vergleich zur sonstigen Infrastruktur „einfach unwürdig“. Zudem leiste die SG Grenzach-Wyhlen auch im Jugend- und im integrativen Bereich hervorragende Arbeit. Benz: „Außerdem hat jedes kleine Winzerdorf eine gescheite Anlage.“