Grenzach-Wyhlen Der „Hörnle-Zirkus“ wird abgebaut

Die Oberbadische
Die zeltartige Fahrbahnüberdachung samt Kontrollkabine muss einem Neubau weichen. Archivfoto: Tim Nagengast Foto: Die Oberbadische

Zollamt: Kontrollkabine mit Fahrbahndach wird durch Neubau ersetzt / Vollsperrung der B 34 notwendig

Am Zollamt Grenzacher Horn stehen umfangreiche Bauarbeiten an. Die zwischen den Fahrbahnen platzierte Gemeinschafts-Zollkabine samt Zeltdachkonstruktion wird Anfang April abgerissen. Dafür ist eine zweitägige Vollsperrung des Grenzübergangs erforderlich, wie Recherchen unserer Zeitung ergeben haben.

Von Tim Nagengast

Grenzach-Wyhlen. „Hörnle-Zirkus“ haben die Narren die markante, dreifache Zeltdachkonstruktion einst getauft. In Kürze nun zieht der „Zirkus“ ab und macht Platz für einen Neubau. Im Zuge dessen werden auch Bauarbeiten an der B 34 vorgenommen. Die beteiligten Stellen – das sind in diesem Fall unter anderem der Deutsche Zoll, die Gemeinde Grenzach-Wyhlen, das Regierungspräsidium Freiburg und das Staatliche Hochbauamt – bemühen sich aber um eine Koordinierung ihrer Arbeiten und wollen die Belastung für die Bürger und Berufspendler möglichst geringen halten, wie alle betonen.

Vollsperrung vom 7. bis 9 April

Die Abrissarbeiten am Zollamt Grenzacher Horn beginnen – wenn es das Wetter erlaubt – am Samstag, 7. April, ab 6 Uhr morgens und sollen bis Montag, 9. April, 5 Uhr, andauern. In dieser Zeit wird die Fahrbahnüberdachung mithilfe eines Spezialkrans abgehoben. Danach steht der Abbruch der zwischen den beiden Fahrspuren stehenden „Gemeinschaftszollkabine“ an, wie sie offiziell heißt. Wie Ordnungsamtsleiter Jürgen Käuflin auf Nachfrage mitteilt, muss die B 34 im Bereich des Grenzübergangs dazu komplett gesperrt werden.

Und zwar für den gesamten Verkehr, also auch für die Buslinie 38.

Buslinie 38 wird „gesplittet“

Diese wird während der Sperrung „gesplittet“. Der innerörtliche Busverkehr zwischen Wyhlen-Siedlung und dem „Rippel“ rollt nach Fahrplan. Gleiches gilt für den Schweizer Streckenabschnitt zwischen Basel-Bachgraben und der Haltestelle Hörnli-Allee auf Gemarkung Riehen. „Diese Busse werden dann weiter zum Hörnli-Friedhof fahren, dort warten und dann zu den regulären Abfahrtszeiten wieder zurück nach Basel fahren“, weiß Käuflin.

Kein Stempeln der „grünen Zettel“

Wer an genanntem Wochenende von Grenzach-Wyhlen nach Basel oder umgekehrt fahren will, wählt also am besten die Deutsche Bahn. Alternativ kann man aber auch mit dem 38er-Bus zum „Rippel“ fahren, zu Fuß in Richtung Schweiz laufen und schauen, dass man den Anschlussbus auf Schweizer Seite bekommt.

Deutliche Verbesserung für Radfahrer in Sicht

Ob dies aber überhaupt möglich sein wird, konnte der Grenzach-Wyhlener Ordnungsamtsleiter gestern noch nicht definitiv sagen. Eventuell muss der Grenzübergang während der Bauarbeiten nämlich auch für Fußgänger und Radfahrer gesperrt werden. Diese müssten in diesem Fall vom „Rippel“ aus den Riehener Weg in die Schweiz nehmen. Vom dortigen Fußgänger- und Radfahrer-Grenzübergang aus führt ein etwas besserer, aber unbefestigter Trampelpfad direkt auf der Grenze hinab zum Hirtenwegli auf Gemarkung Riehen – für Fußgänger absolut okay, für Radfahrer etwas schwierig, wenn sie nicht gerade auf dem Sattel eines Mountainbikes sitzen.

Wie Antje Bendel, Sprecherin des Hauptzollamtes Lörrach auf Anfrage mitteilt, wird es Sperrungs-Wochenende am Hörnle keine Zollabfertigung geben. Auch das Abstempeln von Ausfuhrscheinen („grüne Zettel“) sei in dieser Zeit nicht möglich. Die Zollbehörde plant laut Bendel noch entsprechende Hinweise und Aushänge, damit sich nicht allzu viele Schweizer Einkaufstouristen am Samstag, 7. April, vergeblich auf den Weg nach Grenzach-Wyhlen machen.

Feinbelag-Einbau vom 2. bis 8. Juli geplant

Für Fahrradfahrer soll sich im Zuge der Bauarbeiten am Grenzacher Hörnle-Zoll übrigens einiges verbessern. Zwar werden die Fahrbahnen künftig etwas schmaler ausfallen als bisher, die auf Schweizer Seite stehenden Baken – der IG Velo sind sie ein ewiger Dorn im Auge – werden jedoch abgebaut. Zudem werden auf den Fahrbahnen in beiden Richtungen farblich abgehobene Fahrradschutzstreifen aufgebracht. Dies aber erst nach der Sanierung der Straße.

Denn auch diese steht an. Laut Jürgen Käuflin ist für die Woche vom 2. bis 8. Juli eine Vollsperrung der B 34 im Bereich Hörnle geplant, um den Feinbelag aufzubringen. Laut Antje Bendel soll die Zollabfertigung währenddessen geöffnet bleiben, aber nur eingeschränkt zwischen 10 und 18 Uhr, so die bisherige Planung.

Neues Zoll-Dach kommt wohl Ende September

Ein weitere Baustelle am Hörnle samt Straßensperrung steht dann Ende September ins Haus. Der Aufbau der neuen Zollkabine samt Fahrbahndach ist für das Wochenende vom 22. bis zum 24. September terminiert, aber terminlich noch nicht ganz fix, wie die Sprecherin des Hauptzollamtes betont.

Wie die neue Gebäudekonstruktion aussehen soll, war gestern nicht mehr in Erfahrung zu bringen, da die zuständige Sachbearbeiterin beim Staatlichen Hochbauamt Freiburg nicht zu erreichen war.

Fest steht aber: Den optisch eher fragwürdigen „Hörnle-Zirkus“ wird es bald nicht mehr geben.

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