Grenzach-Wyhlen Der nächste Kindergarten kommt

Die Oberbadische

Planung für Kita in der Neuen Mitte Grenzach vorgestellt / Kostenschätzung: 3,55 Millionen Euro

In der Neuen Mitte von Grenzach entsteht ein neuer, fünfgruppiger, kommunaler Kindergarten. Er zieht in den früheren Pavillon II der Bärenfelsschule ein, der einen Anbau bekommt. Die Eröffnung ist für das erste Halbjahr 2022 geplant.

Von Tim Nagengast

Grenzach-Wyhlen. Der neue Kindergarten wird Teil des im Entstehen befindlichen Bildungscampus in Grenzach. „In der Neuen Mitte werden dann Kinder von einem bis zehn Jahren betreut“, sagte Bürgermeister Tobias Benz am Dienstagabend im Gemeinderat mit Verweis auf die benachbarte Bärenfelsschule. Diese hat nach der Abwicklung des Werkrealschulzweigs freie Raumkapazitäten und benötigt den Pavillon II nicht mehr.

Darin war während der Neubauphase der Kindergarten „Löwenzahn“ provisorisch untergebracht. Die dafür vorgenommenen Anpassungen stellten aber keine bauliche Dauerlösung dar.

Um den geplanten neuen Kindergarten einzurichten, sind einige Umbauarbeiten nötig, die Architekt Harry Vogt zurückhaltend und am Bestand orientiert vornehmen will. Vogt stellte die Vorplanungen vor, die im Gemeinderat auf allgemeines Wohlwollen stießen.

Nach außen hin augenfälligste Maßnahme wird ein Anbau, der vor den Pavillon II in Richtung Grünfläche gesetzt und angekoppelt wird. Die 720 Quadratmeter umfassende Außenfläche wird zum Spielbereich. Dieser soll so eingefriedet werden, dass es keine „Irritationen“ mehr gibt. Wie Benz nachschob, habe es in der Vergangenheit, als dort das „Löwenzahn“- Provisorium war, nämlich „Besuchergruppen“ gegeben, „die Freude daran hatten, die Kinder beim Spielen zu filmen und zu fotografieren“. Ein Sichtschutz sorgte damals für Abhilfe und soll auch im neuen kommunalen Kindergarten für Privatsphäre und Schutz garantieren.

Das Untergeschoss

Zwar will man einerseits bauliche Synergien zur Schule samt Mensa nutzen, andererseits den Schul- und Kindergartenbereich aber klar trennen, wie Planer und Bürgermeister unisono bekräftigten. Dies auch, was die öffentliche Nutzung des Pavillon-Kellers betrifft, in dem unter anderem VHS-Kurse stattfinden. Hier soll eine richtige Fluchtweglösung geschaffen werden. Auch sind weitere Verbesserungen geplant – gerade mit Blick auf den von vielen Nutzern kritisierten Umkleide- und Sanitärbereich, der quasi nicht nutzbar ist. „Das Von-A-nach-B-Laufen wird aufhören“, stellte Benz in Aussicht. Der Anbau selbst wird nicht unterkellert.

Das Erdgeschoss

Im Parterre des Anbaus werden primär zwei Krippen- mit Nebenräumen entstehen, also Platz für die unter Dreijährigen. Dort ist auch das Büro der Kindergartenleitung eingeplant.

Das Obergeschoss

Im derzeit leerstehenden Obergeschoss des alten Pavillons II will Architekt Vogt „keine Tabula rasa machen“, sondern sich aufgrund der Forderung, möglichst günstig zu bauen, an der alten Klassenräumestruktur orientieren. Dies soll auch für die vorhandenen Anschlüsse gelten. Das Obergeschoss wird von Kindergartengruppen-, Kreativ- und Mehrzweckräumen dominiert. Überdies bekommt der Anbau eine 120 Quadratmeter große, teilüberdachte Terrasse.

Die Kosten

Was der neue Kindergarten tatsächlich kosten wird, steht in den Sternen. „Was wir hier vorstellen, ist keine Kostenberechnung, sondern eine maximale Kostenschätzung auf Basis dieser Vorplanung", stellte Vogt im Gemeinderat klar. Aktuell rechnet er mit Brutto-Gesamtkosten von 3,55 Millionen. Wie Bürgermeister Benz betonte, sind eventuelle Zuschüsse von rund 600 000 Euro noch nicht eingerechnet.

Der Zeitplan

Den Bauantrag für den „Kindergarten Neue Mitte“ will die Gemeinde im kommenden Frühjahr stellen. Ende 2020, Anfang 2021 sollen die Vergaben erfolgen. Geht alles reibungslos vonstatten, könnte die neue Kita im Frühjahr 2022 eröffnen.

Hintergrund

Der Druck auf die Gemeinde Grenzach-Wyhlen ist enorm. Zwar gibt es einen „Masterplan 2020“ zum bedarfsgerechten Ausbau der Kinderbetreuung, doch kommt die Kommune trotz millionenschwerer Investitionen in jüngster Vergangenheit noch immer nicht dem tatsächlichen Bedarf hinterher. Grund: Bei den Bedarfsanmeldungen liegt die Doppelgemeinde deutlich über dem Bundesschnitt. Zudem ist Grenzach-Wyhlen die derzeit am schnellsten wachsende Gemeinde zwischen Konstanz und Freiburg. Besonders groß ist der Zuzug von jungen Familien mit Kindern. Mit Blick auf die zahlreichen Neubauprojekte und Baugebiete ist auf absehbare Zeit mit einem Abebben nicht zu rechnen.

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