Grenzach-Wyhlen Die ersten Scherben sind gefunden

Heinz Vollmar und Tim Nagengast

Kapellenbach-Ost: Prüfgrabungen des Landesamtes für Denkmalpflege haben am Montag begonnen

Grenzach-Wyhlen - Im künftigen Baugebiet „Kapellenbach-Ost im Ortsteil Wyhlen“ sind Scherben aus der Römerzeit gefunden wurden. Dem Fund vorausgegangen sind am Montag erste archäologische Prüfgrabungen des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart. Die Funde kommen nicht unerwartet.

Die Bodensondierungen werden in den kommenden Wochen den gesamten östlichen Bauabschnitt des geplanten Neubaugebietes umfassen. Im Rahmen der Prüfgrabungen soll zunächst festgestellt werden, ob weitere, gegebenenfalls umfangreichere archäologische Freilegungen vorgenommen werden sollen.

Nach den sogenannten Prüfschnitten, die im Abstand von zehn Metern in den kommenden Wochen gemacht werden, wird dann das Landesamt für Denkmalpflege über das weitere Vorgehen entscheiden.

Schicht für Schicht

Entsprechend äußerte sich am Montagnachmittag vor Ort der Archäologe Martin Thoma. Er präsentierte den ersten in Nord-Süd-Richtung erfolgten Grabungsschnitt, der schichtweise vorgenommen wurde. Gleichzeitig verwies er auf erste Funde von Scherben aus der Römerzeit, die nach der ersten Humusschicht und zwei weiteren Schwemmschichten in der eigentlichen archäologischen Schicht gemacht wurden.

Diese ersten Ergebnisse kommen keineswegs überraschend, gehen Fachleute doch aufgrund von Funden aus der Vergangenheit doch davon aus, dass sich im Gebiet von Grenzach-Wyhlen etwa alle 500 Meter ein römisches Gehöft („villa rustica“) befunden hat. Diese dienten der landwirtschaftlichen Versorgung der einst bedeutenden Römerstadt Augusta Raurica, welche damals über eine Brücke erreichbar war. Reste des einstigen Brückenkastells östlich vom Wyhlener „Negerdörfle“ legen davon noch heute ein beredtes Zeugnis ab.

Mit bei den ersten Grabungen auf dem Gebiet „Kapellenbach-Ost“ dabei waren – neben dem Archäologen-Team – der stellvertretende Bauamtsleiter Rudolf Schartel sowie ein Vertreter der Kommunalen Entwicklungsgesellschaft, welche das künftige Baugebiet für die Gemeinde entwickelt.

Kosten müssen wohl die Bauherren tragen

Nach Auskunft von Martin Thoma sind die Kosten für die Grabungen zunächst von der Kommunalen Entwicklungsgesellschaft als Vorhabenträger beziehungsweise Investor des Bauvorhabens zu tragen.

Es ist – wie die Erfahrungen bei ähnlichen Projekten zeigen – insofern davon auszugehen, dass die für die Grabungen entstandenen Kosten zu einem späteren Zeitpunkt auch noch auf die Bauwilligen im „Kapellenbach-Ost“ umgelegt werden.

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