Und einen solchen haben die allermeisten Rührberger bereits bestellt. Kempf berichtete von einer Anschlussquote von 80 bis 85 Prozent. Was nicht weiter verwundert, gilt Rührberg im ohnehin mit schnellem Internet nicht gerade blendend versorgten Grenzach-Wyhlen doch als regelrechte digitale Diaspora. Wer Glück hat, erreicht hier Spitzendownloadraten von nicht einmal zwei Mbit/s – für datenintensive Anwendungen wie HD-Fernsehen via Streaming vollkommen unzureichend.
Dies soll sich ändern: Wenn in einigen Monaten die ersten Hausanschlüsse freigeschaltet sind, werden in Rührberg theoretische Spitzenwerte von, laut Kempf, bis zu 1000 Mbit/s zu erreichen sein. Sofern der Privatkunde bei seinem Internetanbieter so etwas zu buchen gedenkt, wohlgemerkt.
Nicht umsonst sprach Benz ins seiner Rede von einem Stück „Daseinsvorsorge“, welche die im Zweckverband zusammengeschlossenen Städte und Gemeinde mit dem Ausbau des Glasfasernetzes betrieben. Ziel sei, in Grenzach-Wyhlen bis Ende des nächsten Jahres jedem Haushalt mindestens 50 MBit/s zu ermöglichen. Langzeitziel sei der „Glasfaseranschluss für jeden“, hielt Benz fest. Aus diesem Grund gibt es auch kein Vectoring, kein „Fibre to the curb“ oder ähnliche Brückenlösungen. Verlegt wird ausschließlich Glasfaser – und zwar bis in jedes Haus, sofern der Besitzer dafür rund 600 bis 700 Euro zu investieren bereit sei, wie Kempf vorrechnete. „Der Zweckverband ist sozusagen eine kommunale Selbsthilfegruppe“, feixte Tobias Benz augenzwinkernd. Eine gute Internetversorgung werde mehr und mehr zu einem zentralen Standortfaktor.