Grenzach-Wyhlen Ein kommunaler Kindergarten mehr

Rolf Reißmann
Der Waldorfkindergarten soll ab März unter kommunaler Trägerschaft stehen. Foto: Rolf Reißmann

Wechsel: Gemeinde Grenzach-Wyhlen will zum 1. März 2021 den Waldorfkindergarten übernehmen

Grenzach-Wyhlen - Die Gemeinde Grenzach-Wyhlen wird den Waldorfkindergarten übernehmen. Dieser befindet sich bisher noch in Trägerschaft eines Vereins, der die Kommune darum gebeten hatte, den Kindergarten zu übernehmen. Der Gemeinderat hat dem einmütig zugestimmt. Die Einrichtung soll künftig zwar weltanschaulich neutral, aber dennoch angelehnt an die Pädagogik Rudolf Steiners geführt werden.

Der Waldorfkindergarten in der Wyhlener Brühlstraße ist zur Miete in einem Gebäude untergebracht, das der gemeindeeigenen Wohnungs- und Grundstücks GmbH gehört. Vor einigen Wochen fragte der Vorstand des Vereins bei der Gemeinde an, ob eine Übernahme in kommunale Trägerschaft möglich wäre. Grund dafür war die Fülle der Aufgaben: Teamführung, Personalsuche, Haftungsfragen, die Erfüllung der hohen Auflagen des Kommunalverbands für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS).

All dies überforderte den Vorstand, dessen bisherige Mitglieder diese Aufgaben neben der eigenen Berufstätigkeit stemmen müssen. Ein neuer Vorstand konnte daher nicht mehr gefunden werden. Somit wäre jetzt nur noch die Schließung des Kindergartens infrage gekommen, was aber auch den Wegfall von 32 Betreuungsplätzen in der Gemeinde bedeuten würde.

Waldorfpädagogik bleibt

In ausführlichen Vorberatungen hatten Bürgermeister Tobias Benz und alle Fraktionen die Situation und mögliche Lösungswege besprochen. Die Änderung der Trägerschaft wurde auch mit den Eltern der dort betreuten Kinder sowie allen Vereinsmitgliedern diskutiert. Kostenmäßig wäre eine Übernahme durch die Gemeinde neutral, weil bereits bisher auch dieser Kindergarten die gesetzlich vorgeschriebenen laufenden Zuschüsse und die vertragliche Defizitförderung sowie Investitionskostenzuschüsse von 70 Prozent erhält. Allerdings muss die Gemeinde nun das Personal übernehmen. Derzeit werden 22 Kinder im Kindergarten und zehn in der Krippe betreut.

Die wirtschaftlichen Fragen erschienen in der Gemeinderatssitzung unstrittig, Mit der Übernahme geht allerdings die Anerkennung als Waldorfkindergarten verloren. Diese kann jedoch neu beantragt werden. Dazu sind Rahmenbedingungen festzulegen, unter denen das Konzept „Waldorfkindergarten nach Rudolf Steiner“ weitergeführt werden kann. „Wir möchten den Kindergarten als weltanschaulich neutral, angelehnt an die Waldorfidee, führen“, erklärte Bürgermeister Benz. „Dazu werden wir mit dem Verein ein Konzept erstellen.“

Der genaue Zeitpunkt der Übernahme wird noch mit dem Verein besprochen. Angedacht wird gegenwärtig der 1. März 2021.

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