Grenzach-Wyhlen Ein Verein für alle Generationen

Rolf Reißmann
Die Kirche St. Georg diente dem Musikverein Wyhlen beim Jubiläum als Konzertsaal. Foto: Rolf Reißmann

Jubiläumskonzert: Musikverein Wyhlen feiert 175-jähriges Bestehen in der Kirche St. Georg.

Grenzach-Wyhlen - Nach der gelungenen Festveranstaltung zum 175-jährigen Bestehen des ursprünglich gemeinsamen Musik- und Gesangvereins Wyhlen (wir berichteten gestern) luden die Musiker am Sonntagabend noch zu einem Jubiläumskonzert ein. Damit setzten sie die beliebten Konzerte in der Kirche St. Georg fort.

Fünf anspruchsvolle Kompositionen standen auf dem Programm des feierlichen Anlasses. Eröffnet wurde das Konzert mit dem „Grand March“ des Japaners Soichi Konagaya. Der 1949 geborene Komponist schuf eine Vielzahl von Werken für Blasorchester. Mit seiner großen Fanfare eignete sich der „Grand March“ sehr gut, auf das Jubiläumskonzert einzustimmen.

Hauptwerk von Gustav Holst

Nach Wien führte dann der „St. Stephans-Choral“. Der aus Niederösterreich stammende Komponist Otto Schwarz schuf damit eine Referenz an den Stefansdom in der österreichischen Hauptstadt. Mit seinen Glockentönen passte das Stück gut zum Kirchenkonzert. Die markanten Beckenschläge hallten raumfüllend durch das Kirchenschiff.

Hauptwerk des Abends war die „First Suite in Eb“ des Engländers Gustav Holst. Dieses Werk der Oberklasse bezog alle Teile des Blasorchesters mit wechselnder Dominanz ein. Der erste Satz begann mit den tiefen Blechbläsern, dann stiegen die hellen Blechinstrumente ein. Mit zügigen Überlappungen übernahmen nacheinander alle Register die Führung, bis zum gemeinsamen gewichtigen Satzabschluss. Locker und spielerisch begann der zweite Satz, leicht blieb er bis zu seinem plötzlichen Ende. Die Melodie des dritten Satzes nahm die Zuhörer regelrecht mit bis zum kraftvollen Abschluss.

Mit den etwas leichteren Stücken „My Dream“ und „Danzon No. 2“ beendete der Musikverein Wyhlen das Konzert, das dem Jubiläumsanlass durchweg gerecht wurde. Dirigent Edgar Kaiser hatte das Orchester gut vorbereitet. Das konzentrierte und sichere Spiel aller Musiker ließ das Konzert zu einem erfreulichen Erlebnis werden.

Familie Kleissner spielt das „Ave Maria“

Eine Überraschung hatte sich die Musikerfamilie Kleissner einfallen lassen. Vater Hans mit der Tuba, die Töchter Tina Gais und Bärbel Mattes mit Flöten, Tochter Conny Willimann mit dem Flügelhorn, die beiden Enkel – Lena an der Posaune und Kim mit dem Saxofon – spielten das „Ave Maria“ in der Fassung von Charles Gounod. Der Franzose hatte diese Variante des Bach’schen Werks bereits 1852 als Improvisationsübung geschrieben. Mit dieser Einlage erinnerte der Musikverein auch an die Tradition vieler Wyhlener Familien, die im Laufe mehrerer Generationen das Musikvereinsleben bereicherten.

Wie bereits bei früheren Kirchenkonzerten wurde am Ausgang um Spenden gebeten. Der Erlös des Jubiläumskonzertes wird zur Hälfte dem Bauförderverein St. Georg und dem Musikverein selbst zugute kommen. Ein Apéro vor der Kirche bot anschließend noch die gerne genutzte Gelegenheit für Musiker und Publikum, miteinander ins Gespräch zu kommen.

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