Grenzach-Wyhlen Einblick in das Leben vor 100 Jahren

Die Oberbadische
Über die Konzeption für die regionale Erweiterung der Ausstellung berät sich Kurt Paulus (rechts) mit einigen bekannten, mit denen er bereits früher über ähnliche Projekte gesprochen hat (von links): Cornelius Wittal und Willi Halfter (beide stehend,) Sabine Müller-Grote und Sabine Paris. Foto: Rolf Reißmann Foto: Die Oberbadische

Wanderaustellung: „Menschen im Krieg am Oberrhein“ / Kurt Paulus bittet um privates Material

Die aktuelle deutsch-französische Wanderausstellung „Menschen im Krieg 1914-1918 am Oberrhein“ kommt im Herbst nach Grenzach-Wyhlen. Im Mittelpunkt stehen dabei nicht die Kriegshandlungen selbst, sondern das Leben der Menschen in den Orten beiderseits des Rheins sowie die Folgen des großen Völkerringens.

Grenzach-Wyhlen (rr/tn). Als das Badische Landesarchiv Karlsruhe ankündigte, die Wanderausstellung auch in der Doppelgemeinde Station machen zu lassen, ist Kurt Paulus hellhörig geworden. Der bekannte Heimathistoriker und Initiator des „Zeitzeugen“-Projektes will sich daher bei der Ausstellung aktiv einbringen und die lokalen Aspekte herausstellen.

Unterstützerkreis formiert sich

Paulus plant, eine weitere, ortsbezogene Ergänzung zu gestalten. Dazu hat er inzwischen einige Unterstützer um sich geschart, um weitere Entscheidungen für die Konzeption zu treffen. Denn die Ausstellung soll lebendig gestaltet werden, sodass es nicht beim Betrachten von Bildern und Lesen von Dokumenten bleibt. Paulus hat dazu ein Fragespiel entworfen, mit dem die Besucher unmittelbar einbezogen werden soll. 50 Mal stellt er dabei die Frage nach richtig oder falsch. Dabei geht es um Personen, historische Abläufe und geografische Fakten. Verblüffend ist manchmal, wenn man sich der Antwort sicher scheint und dann plötzlich ein anders Ergebnis auf einem Bildschirm präsentiert wird.

Aus seiner mehrjährigen Arbeit am Projekt „Zeitzeugen“ und daraus resultierender persönlicher Kontakte zu Einwohnern von Grenzach-Wyhlen ist es Paulus gelungen, eine Vielzahl noch vorhandener Feldpostbriefe zusammenzutragen. Diese sollen auf einem zweiten Großmonitor gezeigt werden. Kernstück der ortsbezogenen Erweiterung der Ausstellungen werden weitere zehn Tafeln mit Belegen zum Leben in Grenzach und Wyhlen in den Jahren 1914 bis 1918 sein.

Geeignetes Material aus Privatbesitz gesucht

Das tägliche Leben in beiden Dörfern, Kriegsverletzte, Informationen und Parolen sowie die Situation an der Schweizer Grenze sollen unter anderem thematisiert werden.

In den kommenden Monaten wollen Kurt Paulus und seine Unterstützer weitere Präzisierungen vornehmen. Gerne greifen sie dabei auch auf Unterlagen und Dokumente zurück, die in örtlichen Familien vorhanden sind.

Grenzach-Wyhlen ist die letzte Station

Wer also noch Fotos, Briefe, Dokumente oder andere Nachweise für das Geschehen während und unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg besitzt, wird gebeten, sich bei Kurt Paulus zu melden (siehe Infokasten).

Auch stehen in nächster Zeit noch intensive Abstimmungen mit Geschichtslehrern des Lise-Meitner-Gymnasiums an, um weitere spezielle Formen zu finden, mit denen Schüler besonders angesprochen werden können. Finanzielle Unterstützung wird auch der Verein für Heimatgeschichte geben.

Die Ausstellung in Grenzach-Wyhlen bildet den Abschluss der Tour durch rund 30 elsässische und badische Orte. Anlässlich der 100. Wiederkehr des Endes des Ersten Weltkriegs befasst sie sich mit der Situation in den Regionen links und rechts des Oberrheins. Dabei stehen nicht die eigentlichen Kriegshandlungen im Mittelpunkt, sondern das Leben und die Kriegsfolgen in den Orten. Auf jeweils einer Mittelstele und vier nebenstehenden Tafeln werden unter anderem Themen wie „Der totale Krieg“, „Frauen und Kinder“ sowie „Verwundung und Gefangensetzen“ behandelt – stets mit Blick ins Elsass und nach Baden.

Weitere Informationen: Vernissage der Ausstellung „Menschen im Krieg am Oberrhein“ ist am Freitag, 21. September, 19.30 Uhr, in der Aula des Lise-Meitner-Gymnasiums. Für die Umrahmung sorgen ein Männerchor aus dem Elsass sowie die Singgemeinschaft Grenzach-Wyhlen. Das Landessarchiv hat zugesagt, mit Wissenschaftlern für die Eröffnung und mit einem weitere Fachvortrag Unterstützung zu geben. Die Ausstellung endet am 7. Oktober und kann mittwochs von 18 bis 21 sowie samstags und sonntags von 15 bis 19 Uhr besichtigt werden. www.menschen-im-krieg-1914-1918.de

Wer für die Ausstellung Material aus der Zeit von 1914 bis 1918 aus Grenzach und Wyhlen zur Verfügung stellen kann, wende sich an Kurt Paulus, Tel. 0173/662 72 27, Mail: info@zeitzeugengw.de.

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