Grenzach-Wyhlen Eine Renaissance für das barocke Hackbrett

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Franziska Fleischanderl (Dritte von links) und ihr Ensemble spielten in der evangelischen Kirche Grenzach unter anderem Stücke von Antonio Vivaldi. Foto: Rolf Rombach

Konzert: Evangelische Kirche in Grenzach dient als Musikstudio / Mehrtägige Aufnahmen für CD

Grenzach-Wyhlen (rom). Das Instrument Salterio stand im Mittelpunkt der Vivaldi-Aufführung der Formation „Il dolce conforto“ in der evangelischen Kirche Grenzach. Die italienische Ausführung eines Hackbretts ist rund 300 Jahre alt.

Fast genauso alt ist das Instrument von Franziska Fleischanderl. Die Salzburgerin hat an der Schola Cantorum Basiliensis Musik studiert und ist nun für die Aufnahme einer CD ans Rheinknie zurückgekommen. „Über das Internet habe ich nach einer geeigneten Location im Basler Umfeld gesucht und bin hier in Grenzach fündig geworden“, sagte sie im Gespräch mit unserer Zeitung.

Ein eingespieltes Team

Sieben weitere Absolventen der Schweizer Musikhochschule hat die promovierte Musikwissenschaftlerin eingeladen, um ihrem Instrument die passende Begleitung zu bieten. Elena Abbati und Natalie Carducci (Vilone), Sara Gómez Yunta (Viola), Carla Rovirosa Guals (Cello), Nacho Laguna (Laute), Fran Petrac (Kontrabass) und Deniel Perer (an der von ihm selbst gebauten Orgel und dem Cembalo) sind nach wenigen Tagen des gemeinsamen Probens bereits ein eingespieltes Team, das kaum Worte benötigt, um ein beeindruckendes Repertoire zu spielen.

Mehr als 20 Zuhörer folgten der kurzfristigen Einladung für ein Konzert mit Stücken Antonio Vivaldis. In wechselnden Zusammensetzungen boten die acht Musiker ein vielseitiges Programm. Vom orchestralen, raumfüllenden und mitreißenden Allegro bis zum dezenten Andante im Duett bot die einstündige Vorführung ein buntes Bild der Möglichkeiten des Salterios und der Virtuosität der acht Musiker.

Fleischanderl gab Erläuterungen in die Geschichte des Salterios, das Vivaldi einst sogar für seine Schule erwarb. Allerdings seien die meisten Werke, die er dafür geschrieben hat, verschollen. Daher bediente sich Fleischanderl auch Transkriptionen anderer Werke für ihre Aufführung. So passte sie eine anonyme Sonate für Flöte an ihr Instrument an. Mal mit den Schlegeln geschlagen, mal gezupft, verbreitete das Instrument aus dem Jahr 1725 angenehme Klänge.

70-minütiges Album

Über das komplette Wochenende diente die evangelische Kirche darüber hinaus als Aufnahmeort für ein 70-minütiges Album, das im kommenden Jahr fertig sein soll. Ziel sei es, dem Salterio als Instrument eine Wiedergeburt zu ermöglichen, nachdem es Ende des 18. Jahrhunderts zunehmend in Vergessenheit geraten war. Mehr Informationen zum Projekt und zum Instrument gibt es auf www.salterio.at.

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