Grenzach-Wyhlen Erste Ideen für „Kapellenbach-Ost“

Die Oberbadische
Nach den Impulsvorträgen zum geplanten Baugebiet „Kapellenbach-Ost“ wurde an verschieden Stationen im Festsaal des Hauses der Begegnung fleißig diskutiert. Foto: Manfred Herbertz Foto: Die Oberbadische

Infoabend: Grenzach-Wyhlen ist die am stärksten wachsende Gemeinde in Baden-Württemberg

Rund 1200 Menschen könnten im Baugebiet „Kapellenbach-Ost“ eine neue Heimat finden. Das Interesse, dort einen Bauplatz zu ergattern, ist bereits jetzt riesig. Zu einem Workshop mit dem Ziel, Anregungen, Vorschläge und Kritik der Bürger zu erfahren und in die Planung aufzunehmen, hatte die Gemeinde am Mittwoch eingeladen.

Von Manfred Herbertz

Grenzach-Wyhlen. Rund 120 Interessierte waren ins Haus der Begegnung gekommen, um sich einzubringen, oder auch nur, um zu erfahren, wann der Baubeginn sei.

Auffällig war, dass nicht nur die „üblichen Verdächtigen“ anwesend waren, sondern auch zahlreiche Bauinteressenten.

Zwar leerte sich der Saal nach den Vorträgen von Bürgermeister Tobias Benz, von Rebecca Frey (Kommunal-Entwicklungsgesellschaft, KE) und von Till Krüger vom Stadtplanungsbüro Baldauf aus Stuttgart, die zum Stand der Planung referierten, sichtlich. Aber wer geblieben war, nutzte die Gelegenheit, an vier Stationen seine Vorstellungen über das künftige Wohngebiet einzubringen.

Benz betonte, die Gemeinde stehe unter hohem Zuzugsdruck und sei nach den jüngsten Ergebnis einer Studie die am stärksten wachsende Gemeinde in Baden-Württemberg. Das sei einerseits erfreulich, andererseits sehe man die unschönen Auswirkungen wie die explodierenden Preise auf den Immobilienmarkt. Um diesen entgegenzuwirken, sei man das Baugebiet „Kapellenbach-Ost“ angegangen.

Hier soll, so Benz, Wohnraum auch im sozialen Bereich entstehen, zudem wolle man mit einer Art Einheimischenrabatt Bürgern der Gemeinde entgegenkommen, die bislang vergeblich Grundstücke suchten.

Krüger stellte die Eckdaten vor. Auf dem 14 Hektar umfassenden Areal könnte Wohnraum für rund 1200 Menschen entstehen. Etwa zehn Hektar werden überbaut, und die Erschließung des Areals erfolge über die B 34. Es sei angedacht, möglicherweise ein Pflegeheim oder einen Kindergarten zu bauen. Krüger geht von etwa 620 Wohneinheiten aus.

Zum Verfahrensstand erläuterte Frey, es seien inzwischen das städtebauliche Konzept und die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung erstellt worden. Ebenfalls sei der städtebauliche Vertrag zwischen der KE und der Gemeinde unter Dach und Fach.

Die Ergebnisse des Workshops fließen in das Konzept ein, das Anfang 2018 im Gemeinderat vorgestellt werden soll. Es solle ein attraktives, durchmischtes Quartier mit Aufenthalts- und städtebaulicher Qualität werden.

An vier Stationen mit unterschiedlichen Fragen konnten die Anwesenden Anregungen, Vorschläge und Kritikpunkte äußern. So wurde an der ersten Station über das Quartiersimage und dessen Mitte diskutiert. Die Antworten reichten von „Mehr Leben statt nur Wohnen“ bis hin zu einer Forderung nach Kleingastronomie und Freizeitangeboten.

Die Nutzungsform des Wohnquartiers sowie Straßen- und Wegeführung standen an Station zwei im Blick. Vom autofreien Quartier nach Vorbild der Freiburger Vauban-Siedlung bis hin zur Schaffung von Einkaufsmöglichkeiten reichten die Anregungen.

Über die Nutzung öffentlicher Grünflächen wurde an Station drei diskutiert. Naturnahe Gärten sowie große Gemeinschaftsflächen für Feste und Spielplätze sind hier gewünscht. Fragen der Wärmeversorgung, zentral oder dezentral, und der Mobilität in den Bereichen ÖPNV, E-Mobilität und Carsharing wurden an der Station vier erörtert. Hier wurden Ladesäulen für E-Autos ebenso wie ein Nahwärmenetz gefordert.

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