Grenzach-Wyhlen Es geht weiter mit der Kunst

Die Oberbadische

Kunstprojekt: Klaus Kipfmüller organisiert „Die Kunst“ im Haus der Begegnung im September

Von Gabriele Hauger.

Grenzach-Wyhlen. Die Kunst darbt. Corona ist schuld. Klaus Kipfmüller, selbst Künstler sowie rühriger Organisator von Kunst-Events – man denke nur an seine Red Balloons, die den Turm von Burg Rötteln umhüllten – will das nicht hinnehmen und plant Neues. In seinem Wohnort Grenzach-Wyhlen will er regelmäßige Kunstausstellungen anbieten. Titel: Die Kunst, eine Namenswahl, die laut Kipfmüller alles umfasse und auf die er stolz ist.

22 Künstler werden ausstellen

Die Kunst wird im September ins Haus der Begegnung ziehen. 22 Künstler stellen aus, alles Organisatorische in trockenen Tüchern. Kipfmüller kann auf die Unterstützung der Gemeinde zählen (wir berichteten bereits).

Das neue Projekt löst sein langjähriges Engagement mit der RegioArt auf der Lörracher Regiomesse ab. Diese fand jedes Frühjahr statt, seit 15 Jahren unter der Regie von Kipfmüller, der die Kunstmesse mit bescheidenen Anfängen zu einer vielbeachteten alljährlichen Kunstschau entwickelt hatte. Coronabedingt fielen Messe und Kunstmesse zwei Mal in Folge aus. Kipfmüller möchte sich nun neu aufstellen.

Natürlich werde man im Haus der Begegnung auch auf Künstlernamen treffen, die von seinen früheren Ausstellungen her bekannt sind. Aber: Es sind auch neue mit dabei.

Das Haus der Begegnung sieht er als schönen, grenznahen Ausstellungsort, gut erreichbar und durchlüftbar – wichtig in Pandemiezeiten. Kipfmüller will hier eine Ausstellung im traditionellen Sinne organisieren, keine Messe. „Mir geht es dabei nur um gute Kunst, um gute Künstler“, so sein Credo. Vom 12. bis 19. September werden auf rund 300 Quadratmetern luftig auf Stellwänden angeordnet die Arbeiten gezeigt, wobei der Hauptanteil der Aussteller aus der Regio bis Freiburg kommt. Natürlich wird auch Kipfmüller selbst ausstellen.

Der Wandel der Welt wird hinterfragt

Zu neu gezeigten Künstlern gehört beispielsweise der international ausstellende Gerd Paulicke aus Grenzach-Wyhlen, der in Düsseldorf studierte, figürliche, dreidimensionale Werke ausstellt und dessen Werk bisher in seiner Heimatgemeinde noch nie zu sehen war, ein „Fang“, auf den Kipfmüller besonders stolz ist. Mit seinen Arbeiten hinterfragt Paulicke den Wandel der Welt und die daraus entstehenden Fragmente menschlicher Existenzen und Weisheiten. Diese aufzuspüren, wahrzunehmen, sind zentrale Themen seiner Arbeit. Er versucht, den Betrachter auf Spurensuche der eigenen Identität zu lotsen. Das Thema Grenzerfahrung spielt dabei eine große Rolle.

Oder Thomas Steier aus Schliengen mit fotorealistischen Arbeiten, darunter ein Bild der E-Gitarre von Mark Knopfler. Aus Freiburg mit dabei sind Verena Fuchs und Wolf Becke. Christina Hanser und Insa Hoffmann werden ebenfalls erstmals bei Kipfmüller ausstellen. Mit dabei auch viele „alte Bekannte“ wie Dagmar Henneberger, AnRa Hilbert, Ellen Mosbacher, Hans-Jürgen Vogt, Michael Vester oder Esther Tschudin.

Mit Die Kunst möchte Kipfmüller zeigen: Es geht weiter mit der Kunst! „Ich möchte ein positives Signal setzen, ein Saatkorn säen.“ Ihm fehlen derzeit die Treffen und der kreative Austausch mit Künstlerkollegen, der ja besonders auch im Rahmen von Ausstellungen stattfand. Er selbst ist auch – oder gerade – in Covid-Zeiten kreativ. Doch: „Theater, Konzerte, Ausstellungen – die Welt der Kunst fehlt mir.“

Die Kunst soll sich etablieren und stets im September über die Bühne laufen. „Tolle Kunst findet überall ihr Publikum“, findet er. Und ist sich sicher: „Das wird angenommen – weit über die Gemeinde hinaus.“

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