Grenzach-Wyhlen „Es war eine Herkulesaufgabe“

Manfred Herbertz
Grenzach-Wyhlens Sozialamtsleiter Josef Gyuricza tritt Mitte Juli in den Ruhestand. Foto: Manfred Herbertz

Abschied: Josef Gyuricza verlässt nach 33 Jahren das Sozialamt von Grenzach-Wyhlen in den Ruhestand.

Grenzach-Wyhlen - „Damals habe ich gedacht: Na ja, drei Jahre gebe ich mir hier, und dann bin ich wieder weg“, lacht Josef Gyuricza, der scheidende Sozialamtsleiter der Gemeinde Grenzach-Wyhlen und fügt an: „Dann sind doch 33 Jahre draus geworden. Immerhin, ich bin der Zahl drei treu geblieben.“ Seine Tage im Rathaus neigen sich dem Ende zu, am 19. Juli ist sein letzter Arbeitstag und dann geht es in den Ruhestand.

Es war eine ereignisreiche Zeit, erinnert sich Gyuricza im Gespräch. In der Gemeinde hatte er ein vielfältiges Aufgabenfeld zu „beackern“, das zudem ständig wuchs. Das hat er jedoch sehr gerne gemacht. „Ich hatte in Grenzach-Wyhlen viele Möglichkeiten zum Gestalten, die ich anderswo vielleicht so nie bekommen hätte“, sagt er rückblickend.

Am 1. März 1986 trat er als Diplom-Sozialarbeiter seine Stelle an, zunächst im Jugendbereich. Eine seiner ersten Aufgaben war es, den Jugendclub „Saftladen“ hinüber ins Jugendhaus nach Wyhlen zu stellen. Nach und nach kamen weitere Aufgaben hinzu. Heute übergibt Josef Gyuricza ein Amt, das das ganze Spektrum von Kinderbetreuung von den Kleinstkindern bis hin zur Seniorenarbeit abdeckt.

Viel Kärrnerarbeit

Es war viel Kärrnerarbeit zu leisten, erinnert er sich, und sein Aufgabengebiet nahm zu. Im Jahre 1988 wurde das Seniorenzentrum Emilienpark gebaut, der Aufgabenbereich Guryczas wurde um die Seniorenbetreuung erweitert.

So ganz nebenbei erweiterte der Sozialamtsleiter auch das Kulturangebot. Es wurde ein Kinderkino ins Leben gerufen, das Kommunale Kino wurde eröffnet.

Und mit der ersten Flüchtlings- und Aussiedlerwelle Anfang der 1990er Jahre kam wieder eine neue Aufgabe hinzu. Das Aussiedlerheim am Hörnle wurde gebaut, im Thomasboden kam eine Flüchtlingsunterkunft dazu. Damals hat er viele Kontakte zu ehrenamtlichen Helfern aufgebaut, „ohne diese wäre es gar nicht gegangen“, ist er noch heute dankbar für die Unterstützung, und er fügt an: „Es war eine Herkulesaufgabe.“

1992 wurde ihm die komplette Leitung des Sozialamtes übertragen. Ein eigenständiges Jugendreferat wurde geschaffen.

Probleme in Kindergärten

Gyuricza hatte dann die Sozialplanung für die Kommune übernommen. Und, heute unverstellbar, Mitte/Ende der 1990er Jahre wurden sogar Überlegungen angestellt, ob nicht Kindergartengruppen in Grenzach-Wyhlen geschlossen werden müssten. „Wir haben dann erstmals Krippenplätze geschaffen“, und konnten so die Schließung von Kindergärten vermeiden, erinnert sich der Sozialamtsleiter. Im Kinder- und Jugendbereich wurde die Schülerbetreuung ausgebaut, die Kindergartenplanung wurde fortgeschrieben. „Ich bin froh, dass wir den heutigen Stand erreicht haben und wir für die Zukunft gut aufgestellt sind.“

Stolz ist Gyuricza auch darauf, dass er zusammen mit Cornelia Rösner von der Stadt Rheinfelden eine gestaffelten Beitragstabelle für Kindergartengebühren entwickelt hat.

Auch die Senioren waren für ihn immer ein Thema, um das er sich gerne gekümmert hatte. Er erinnert sich an unzählige Altennachmittage, an Tanzteeveranstaltungen für Senioren und vieles mehr. Den Altennachmittag in Wyhlen leitete er – interimsmäßig – immerhin zehn Jahre. Inzwischen hat die Gemeinde eine Seniorenbeauftragte.

20 Jahre im Personalrat

20 Jahre war Josef Gyuricza Mitglied im Personalrat der Gemeinde, davon seit 15 Jahren als Vorsitzender. Er ist Mitglied im Komittee für Städtepartnerschaften und hat 14 Jahre das Zeltfestival im Emilienpark mitgestaltet. Zudem ist er Vorsitzender des Fördervereins für Kinder, Jugend und Kultur sowie des Freundeskreises „Theater im Zehnthaus“.

Im Ehrenamt wird er Grenzach-Wyhlen verbunden bleiben, betont er. So wird er ab September die Leitung der Sozialarbeit im DRK übernehmen.

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