Grenzach-Wyhlen Familie Eidechse soll bald umziehen

Die Oberbadische
Mithilfe großflächiger Abdeckungen auf dem Areal des künftigen Baugebiets Kapellenbach-Ost sollen die dort lebenden und streng geschützten Eidechsen dazu gebracht werden, hervorzukommen, damit man sie umsiedeln kann..Foto: Heinz Vollmar Foto: Die Oberbadische

Artenschutz: Vergrämungsaktion im Kapellenbach-Ost

Im künftigen Baugebiet Kapellenbach-Ost im Ortsteil Wyhlen haben die Vorbereitungen für die Umsiedlung der dort lebenden Eidechsen begonnen (Vergrämung). Davon zeugen weithin sichtbar schwarze Planen, mit denen große Teile des Baugebietes abgedeckt sind.

Von Heinz Vollmar

Grenzach-Wyhlen. Auf Nachfrage bei Georg Kunz (Firma GalaPlan) wurden die Flächen deshalb abgedeckt, um die darunter lebenden Eidechsen zu vergrämen. Sollte es in den kommenden Wochen wärmer werden, hoffen die Experten, dass die Eidechsen dann unter den schwarzen Planen hervorkommen, um in freie, nicht abgedeckte Zonen des künftigen Baugebietes zu gelangen. Dort will man die Tiere dann abfangen und in die vorbereiteten Habitate zwischen den Ortsteilen Grenzach   und Wyhlen umsiedeln. Kunz spricht in diesem Zusammenhang von einer sogenannten Teilvergrämung.

Erwartet werden rund 150 umzusiedelnde Eidechsen

Neben den abgedeckten Flächen wurden in den vergangenen Tagen auch schwarze Randabdeckungen entlang des Bahndamms aufgestellt, um die kleinen Reptilien in Richtung der ehemaligen Kleingärten im Kapellenbach-Ost zu vergrämen.

Auf Nachfrage bestätigt der Planer Kunz, dass man auf diese Weise im gesamten Gebiet pro abgedeckter Fläche zwischen 20 und 30 Eidechsen einfangen werde. Damit dürften am Ende ungefähr 50 Eidechsen umgesiedelt werden können.

Auf die Frage, ob sich der immense Aufwand der Vergrämungs- und Umsiedlungsaktion angesichts der wenigen Eidechsen überhaupt lohnt, betont Kunz, dass man schlichtweg keine Eidechsen töten dürfe, dies auch nicht im Rahmen von Baumaßnahmen.

In Bezug auf die archäologischen Grabungen, die in den vergangenen Wochen überall im Kapellenbach-Ost durchgeführt wurden, sagte der Garten- und Landschaftsplaner, dass diese nur dort stattfanden, wo keine Eidechsen gesichtet worden seien.

Im Kapellenbach-Ost wurden derweil von einem Emminger Unternehmen die abgedeckten Flächen exakt vermessen, um eine Berechnungsgrundlage für die Kostennote an die Auftraggeber der Artenschutz-Aktion zu bekommen.

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