Diese Frage treibt Tilo Levante „seit zehn Jahren“ um, wie er im Hauptausschuss nachdrücklich betonte. Seine Fraktion bitte daher um Auskunft über die rechtskonforme Umsetzung der Lernmittelfreiheit in Grenzach-Wyhlen, schob er nach. Immerhin reiche die Gemeinde den gesamten Zuschuss des Landes an die Schulleiter weiter. Davon, so Levante, müssten die entsprechenden Lernmittel pro Schüler angeschafft werden. Und zwar alle, sofern man dem Gesetz folge.
Immer wieder gebe es jedoch Beschwerden von Elternseite, dass bestimmte Bücher oder Hefte aus eigener Tasche bezahlt werden müssten. „Und dann erfahre ich von Eltern, dass es Klassenfahrten geben soll, für die sie dann mal eben 500 Euro berappen müssen. Das ist exorbitant. So etwas kann sich beim besten Willen nicht jeder leisten. Das darf nicht sein“, legte Levante nach.
Die Freidemokraten wollen nun von den Schulleitern wissen, welche Kosten pro Schüler und Schuljahr tatsächlich anfallen. Denn eigentlich müssten die laut Levante vom Land gewährten rund 66 Euro je Schulkind vollständig zur Deckung der durch Lernmittelanschaffungen entstehenden Kosten verwendet werden. Zudem stelle sich die Frage, was passiere, wenn sich Eltern auf Recht und Gesetz beriefen und sich weigerten, für zusätzliches Unterrichtsmaterial in die eigene Tasche zu greifen. Oder es einfach nicht könnten. „Denn nicht jeder kann nebenbei mal eben 100 Euro im Schuljahr für irgendwelche Hefte ausgeben“, ergänzte der Vertreter der FDP im Hauptausschuss. Es dürfe nicht sein, dass Kinder aus sozial schwächeren Familien womöglich Nachteile erlitten, weil ihre Eltern zusätzlich anfallende Schulkosten nicht stemmen könnten.