„Ich laufe dann zum Teil mit der Lupe und beobachte die Milben für ein, zwei Tage. Die Fressfeinde müssen ja auch etwas zu essen haben.“ Breitet sich der Schädling dann trotzdem aus, müsse gespritzt werden. „Aber lieber verdünnt und mehrfach, als zu stark konzentriert.“
Wie im Weinbau setzt Drechsle beim Obst auf die Vergrämung durch Pheromone. Diese Plastikampullen müssten allerdings alle paar Meter von Hand aufgehängt werden – das bedeute Mehrarbeit. „In Schliengen gibt es da immer ein Fest, weil für die Reben viele Helfer benötigt werden“, berichtet er.
Für Drechsle gilt es aus Prinzip, ein vernünftiges Gleichgewicht zu zwischen Ökologie und Wirtschaftlichkeit zu finden. Sein Wunsch wäre daher, dass die Politik mehr Anreize schafft für ökologische Maßnahmen wie den Pheromoneinsatz.
Artenschutz mit Altholz
Dieser soll nach „Rettet die Bienen“ im Schutzgebiet ebenfalls verboten werden, was den Jung-Imker zum Schmunzeln bringt. „Ich habe seit diesem Jahr eigene Bienen in der Anlage. Meine Bienen fühlen sich wohl“, sagt er zufrieden. Er konnte bereits Ableger züchten und hat seine Völker unweit der Zwetschgenbäume positioniert. Mit Altholzablagen am Feldrand bietet er überdies weiteren Tieren Lebensräume an. So geht für ihn praktischer und aktiver Artenschutz, den man sich beim Obstpflücken selbst anschauen könne, wie er sagt.