Grenzach-Wyhlen Gegner lassen nicht locker

Die Oberbadische

„P2G“-Anlage: Bürgerinitiative stellt Protestschilder auf / Gestern TV-Team vor Ort

Mit grafisch gestalteten Schildern in der Kraftwerksiedlung macht die Bürgerinitiative „Wasserkraftwerk am Altrhein“ (BI) seit Beginn dieser Woche auf ihren Protest gegen die von Energiedienst (ED) geplante Wasserstoff-Erzeugungsanlage aufmerksam. Zudem plant die Landesschau des SWR-Fernsehens einen Beitrag zum Thema.

Grenzach-Wyhlen. Das TV-Team kam gestern auf Einladung von BI-Sprecher Michael Kempkes ans Wyhlener Kraftwerk und war den ganzen Tag vor Ort. Redakteurin Annette Rohrer sprach dabei mit Kempkes und später mit Bürgermeister Tobias Benz sowie ED-Vertretern über die geplante „Power-to-Gas“-Anlage (P2G).

Die vom BI-Sprecher erhoffte Unterstützung seitens der Bevölkerung blieb allerdings aus. „Dienstagmittag ist halt auch eine schwierige Zeit, da arbeiten ja die meisten“, sagte Kempkes, als er allein vor seinem Haus auf das Fernsehteam wartete.

Der für die Landesschau im dritten Programm geplante, dreieinhalbminütige Beitrag wurde mit viel Aufwand erstellt. Rohrer und ihr Kamerateam führten nicht nur Interviews mit allen Beteiligten, sondern filmten auch das Kraftwerksgelände. Unter anderem kam dabei eine ferngesteuerte Kameradrohne zum Einsatz, die aus bis zu 70 Metern Höhe Luftaufnahmen machte. Auch eine Szene, in der Kempkes auf dem Balkon der seit zwölf Jahren in seinem Besitz befindlichen ehemaligen Direktorenvilla des Kraftwerks steht und hinabschaut, wurde gefilmt.

Im Interview mit Annette Rohrer legte Kempkes noch einmal die Sichtweise der von ihm im Herbst gegründeten Bürgerinitiative dar. Unter anderem hob er dabei die Sichtweise der BI heraus, dass Energiedienst am Rande der Wohnsiedlung und des Naturschutzgebietes am Altrhein eine „Chemieanlage“ errichten wolle. Die daraus resultierenden möglichen Gefahren- und Sicherheitsaspekte würden „gerne und häufig heruntergespielt“, sagte er. Auch wolle die BI verhindern, dass „mehrmals täglich 40-Tonner hier durchfahren“. Zugleich kritisierte der BI-Sprecher die Informationspolitik von Energiedienst, „denn alle Infos, die wir damals erhalten haben, waren immer aus der Zeitung“. Erst, als sich die BI öffentlichkeitswirksam formiert habe, habe ED – mit monatelanger Verspätung – zu einer den Anliegern lange versprochenen Informationsveranstaltung eingeladen. Und diese sei schließlich eine „Verkaufsveranstaltung“ geworden, hielt Kempkes fest. Aufgrund ihrer zahlreichen Aktivitäten auf vielen Kanälen sei sich die BI aber sicher, „dass wir langsam Gehör finden“.

Am späteren Nachmittag schließlich führte das SWR-Team noch Interviews mit Bürgermeister Benz und Vertretern von Energiedienst – dies auf Wunsch des TV-Teams unter Ausschluss unserer Zeitung. Wir berichten daher gesondert über die Argumente der ED-Vertreter und des Rathauschefs.

 Wann der Beitrag über den BI-Protest am Wasserkraftwerk Wyhlen in der „Landesschau“ ausgestrahlt wird, stand zum gestrigen Zeitpunkt noch nicht fest.

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