Gemeinderat ist informiert
In Grenzach-Wyhlen hat die Nachricht von einem möglichen Schlossverkauf inzwischen die Runde gemacht. Auch die Gemeindeverwaltung ist darauf aufmerksam geworden und prüft derzeit ein Vorkaufsrecht, wie Bürgermeister Tobias Benz auf Nachfrage betont. Klar sei, dass das Anwesen unter Denkmalschutz stehe. Laut Bebauungsplan sei zudem eine weitere Bebauung des das Schloss umgebenden Parks ausgeschlossen. Die Mitglieder des Gemeinderates seien informiert, hält Benz fest.
Zur Geschichte des Hauses
Wie aus den Aufzeichnungen von Erhard Richter hervorgeht, wurde das Anwesen im Jahr 1415 erstmals schriftlich erwähnt (als Wasserschloss) und hatte wechselnde Besitzer, darunter das Ministerialgeschlecht der Bärenfels.
Anno 1744 wurde der gegen das Dorf stehende größere Flügel des Schlosses abgerissen. Die markgräfliche Regierung ließ das Schlossgut 1767 versteigern. Zum Zug kam die Gemeinde Grenzach, die es kurz darauf wieder verkaufte.
Im 19. Jahrhundert gehörte das Anwesen Johann Jakob Imhof. Als dieser anno 1848 starb, überließ die Familie dem gleichnamigen Miterben das Schlössle. Dieser starb im Jahre 1900. 13 Jahre später verkauften die Imhof-Erben das Schlossgut an den Basler Fabrikanten Fritz Hoffmann, der es 1916 an seine eigene chemische Fabrik weitergab.
Erst 1996 fand ein Grundstückstausch zwischen Grenzach-Wyhlen und der Firma Hoffmann-La Roche statt, wobei das Schlössli wieder in Gemeindebesitz überging. Die Kommune scheute jedoch die Kosten für eine Sanierung des geschichtsträchtigen Anwesens. Deshalb war man sehr froh, als sich 2007 der heutige Besitzer fand, der das Anwesen liebevoll renovieren ließ und seither darin wohnt.