Grenzach-Wyhlen Gemeinsame Wurzeln verbinden

Manfred Herbertz
Ein imposantes Bild zum Jubiläum des 175-jährigen Bestehens: Musikverein Wyhlen 1844 und Gesangverein Frohsinn, heute mit dem Männerchor Grenzach in einer Singgemeinschaft verbunden, standen zusammen mit den Frauenchor Grenzach-Wyhlen auf einer Bühne. Foto: Manfred Herbertz

Zwillings-Jubiläum: Musikverein Wyhlen und Gesangverein Frohsinn feiern 175-jähriges Bestehen.

Grenzach-Wyhlen - Seit 175 Jahren machen die einen Musik und die anderen singen. Doch nicht nur das Gründungsjahr verbindet diese beiden Wyhlener Vereine: Sie sind im Jahre 1844 unter dem Namen „Gesang- und Musikverein“ als ein Verein aus der Taufe gehoben worden. Und da sie gemeinsame Wurzeln haben, feiern sie auch gemeinsam das Jubiläumsfest. Die Rede ist vom Musikverein Wyhlen 1844 und dem Gesangverein Frohsinn Wyhlen 1844.

„Musik soll Freude machen“: Mit diesen Worten begrüßte Eberhard Oberfell, Co-Vorsitzender des Gesangvereins Frohsinn, zusammen mit der MVW-Vorsitzenden Sabine Gampp am Samstagabend in der Hochrheinhalle die Gäste, unter denen Vertreter aus Politik und Wirtschaft waren. Beim Jubiläumsfest standen neben den Ansprachen und Glückwunschadressen Musik und Gesang mit hochklassigen Darbietungen im Mittelpunkt.

1844 als ein Verein gegründet, trennten sich die Wege im Jahr 1864, um fortan als eigenständige Vereine zu wirken. Dennoch feiert man Jubiläen zusammen und zeigt, dass man die gemeinsamen Wurzeln nicht vergessen hat.

Der Gesangverein Frohsinn Wyhlen ist inzwischen mit dem Männerchor Grenzach eine Singgemeinschaft eingegangen, zu der auch Sänger aus Inzlingen gestoßen sind, sodass heute eine stattliche Zahl an Sängern auf der Bühne steht, die von Katharina Haag dirigiert werden.

Stattliches Orchester

Der Musikverein mit seinen 40 Aktiven stellt unter Leitung von Edgar Kaiser auch ein stattliches Orchester. Es bot sich dann auch optisch ein imposantes Bild, das nochmals übertroffen wurde, als die Sängerinnen des Frauenchors Grenzach-Wyhlen mit auf die Bühne traten.

So wurde der „Gefangenenchor“ aus Nabucco zu einem Höhepunkt des Abends, als das kraftvoll vorgetragene Lied schon mit der ersten Zeile „Flieg, Gedanke, getragen von Sehnsucht, lass dich nieder in jenen Gefilden…“ Gänsehaut aufkommen ließ. Nicht minder beeindruckend zum Abschluss eines lebendigen Festaktes erklang die von Schiller getextete und von Beethoven vertonte und inzwischen zur Europahymne erhobene „Ode an die Freude“, bei der sich zeigte, dass Musik zum einem Freude bereitet, und zum anderen Botschaft sein kann.

Säulen bürgerlichen Lebens

Bürgermeister Tobias Benz hat das Amt des Festpräsidenten, wie er sagte, gern übernommen. Er bezeichnete die beiden Vereine als zentrale Säulen des bürgerlichen Lebens in der Gemeinde. „Die Historie ist voll mit beeindruckenden Konzerten“, betonte er. Und es sei schön, dass die Vereine die Traditionen bewahrten. Es werde vieles hinterfragt und man sei bereit, neue Wege zu gehen, aber es würden auch lieb gewonnene Traditionen bewahrt. „Das ist für unser Dorfleben von höchster Bedeutung“, sagte Benz und wies auf die soziale Funktion, welche die Vereine haben, hin: „Generationen sind hier vereint, Menschen mit unterschiedlichen gesellschaftlichen und beruflichen Hintergründen kommen hier zusammen: „Sie sind eine Keimzelle des gesellschaftlichen Zusammenhalts“, schloss Benz.

Landrätin Marion Dammann betonte in ihrer Laudatio, dass Musik- und Gesangvereine eine große Integrationskraft hätten. „Hier kommen Jung und Alt, Frauen und Männer zusammen:.Wir sehe hier ein Modell, wie das Zusammenleben funktionieren könnte über Grenzen hinweg“, sagte Dammann, die beiden Vereinen weiterhin „Freude und Leidenschaft beim Musizieren“ wünschte.

Grußworte überbrachte auch Rudolf Grzybek, Präsident des Obermarkgräfler Chorverbands, Peter Hässler, Präsident des Alemannischen Musikverbandes und ARGE-Vorsitzende Marianne Müller.

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