„Das Hauptgeschäft waren die Auktionen, dann kam auch der Internethandel dazu“, sagt Stade. 80 Prozent des Umsatzes machen die Postkarten heute aus, etwa zehn Prozent werden noch mit Briefmarken, weitere zehn Prozent durch den Handel etwa mit Gold- und Silbermünzen erzielt.
Die teuerste Postkarte der Welt verkauft
Briefmarken „gehen“ kaum noch, für Postkarten gelte genau das Gegenteil. „Es ist emotional. „Es ist etwas, das Herz und Erinnerungen anspricht. Deswegen sind die Menschen bereit, hierfür auch Geld auszugeben“, weiß Stade.
Dazu kommen Kunstpostkarten aus den Anfängen des vergangenen Jahrhunderts, die sehr begehrt seien. Die durchschnittlichen Preise pro Karte bei den Auktionen liegen zwischen acht und 25 Euro. Stade verweist dann aber auf die Bauhausserie aus dem Jahre 1923 mit insgesamt 21 Motiven oder die Kunstkarten der Wiener Werkstätten mit Motiven von bekannten Künstlern wie Kokoschka oder Schiele, die, weil selten, sehr hohe Preise erzielen. So befindet sich in der nächsten Auktion, die am 6. Oktober beginnt, eine Schiele-Postkarte mit einem Frauenmotiv, die mit einem Startpreis von 1500 Euro aufgerufen wird. Sie ist jedoch bei Weitem nicht das teuerste Stück, das bei Stade unter den Hammer kam: Dies war eine Bauhaus-Karte mit einem Motiv von Paul Klee, die 1923 direkt aus der Bauhausausstellung heraus verschickt worden war. Diese erzielte das unglaubliche Höchstgebot von 22 000 Euro plus Aufgeld und galt lange Jahre als die teuerste Postkarte der Welt. Bislang wurde dieser Preis nach Stades Kenntnis nur ein einziges Mal übertroffen.
Auch Live-Auktionen gibt es noch
Drei bis vier Auktionen veranstalten Stade und seine 20 Mitarbeiter jährlich. Dabei umfasst eine Auktion rund 20 bis 22 000 Einzelposten. Man kann diese im Internet anschauen oder sich den Katalog, der rund 1400 Seiten umfasst, bestellen und danach seine Gebote abgeben. Interessenten bieten den Betrag, den sie für eine Karte maximal ausgeben würden. Die Auktion selbst erfolgt „interessewahrend“, wie Stade betont. Bietet man zum Beispiel 500 Euro für eine Karte, der nächste Bieter aber nur 250, dann bekommt man den Zuschlag für 300 Euro. „Man muss sich das ähnlich vorstellen wie bei Ebay“, erläutert der Auktionator. Er veranstaltet selbstverständlich auch Live-Auktionen, zu denen meist etwa 30 Personen kommen, die dann auf größere Lose bieten.
www.stade-auktionen.de
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