Als Präsident der Basler Künstlergesellschaft hegte Imhof den großen Wunsch nach einem eigenen „Künstlerhaus“. Hartnäckig verfolgte er diesen Plan, den er mit der Errichtung einer Drahtseilfähre, einer „fliegenden Brücke“, wie er sie nannte, verwirklichen wollte. Im Jahr 1854 konnte man dort, wo heute die Wettsteinbrücke steht, die „Harzgrabenfähre“ einweihen. Das Unternehmen, erwies sich als glänzende Einnahmequelle für den Kunstverein. Die Rechnung ging auf. 1872 konnte die Kunsthalle eingeweiht werden. 1877 wurde der Harzgrabenfähre, die den schönen Namen „Rheinmücke“ trug, dann die Konzession entzogen, weil die Wettsteinbrücke geplant war (Einweihung 1879).
Einst wichtiges Verkehrsmittel, heute Attraktion
Es kamen weitere Fähren hinzu: 1862 die Klingentalfähre, 1894 die St. Albanfähre und 1895 die St. Johannfähre. Bereits 1877 hat die heute bei den Touristen sehr beliebte Münsterfähre ihren Betrieb aufgenommen.
Fährimaa Städeli saß gern im Grenzacher „Löwen“
Einer der bekanntesten Fährmänner war wohl der Birsfelder Karl Städeli, der von 1918 bis 1964 bei Wind und Wetter seinen Dienst auf der Münsterfähre tat. Alle seine Fährifahrten zusammengerechnet ergeben eine 1,5-malige Erdumrundung. Städeli war übrigens auch am Stammtisch im Grenzacher „Löwen“ bestens bekannt. Gerne hat er hier seine Viertele getrunken.
„Viel heiliger ist Grenzachs Sternennacht“
Auch Johann Jakob Imhof schätzte den Grenzacher Wein. Er soll bis zu 15 000 Liter seines Weinbergs im Schlösslekeller gelagert haben. Grenzach war eben beliebt bei den Baslern, nicht nur bei Jakob Burckhardt, der in einem Brief aus Italien schrieb: „Wie tausendfach mich lockt des Südens Pracht, viel heiliger ist Grenzachs Sternennacht.“
Und Imhof drückte seine Sympathie wie folgt aus: „Um der Übersättigung und dem Getriebe der Stadt zu entfliehen, nahm ich gerne meinen Aufenthalt in Grenzach. Da erfrischte sich mein Augenlicht und mein Gemüt empfing poetische Labung.“