Grenzach-Wyhlen Grenzach-Wyhlen feilt an seinem Image

Tim Nagengast
 Foto: Tim Nagengast

Wirtschaftsförderin Silke d’Aubert präsentiert Strauß von Ideen. Standortmarketing wird verstärkt.

Grenzach-Wyhlen - Die Gemeinde Grenzach-Wyhlen will insgesamt attraktiver werden. Mithilfe aktiver Wirtschaftsförderung soll nicht nur neues Gewerbe angelockt werden, sondern der Standort als Ganzes vermehrt in den Fokus rücken. Auch im Bereich des Tourismus.

Symbolisch für ein ganzes geplantes Maßnahmenbündel steht ein kleiner Pappkarton, den Wirtschaftsförderin Silke d’Aubert im Rahmen der jüngsten Sitzung des Gemeinderates hervorholte. „Open Up in Grenzach-Wyhlen“ steht darauf. Mit solchen Kistchen – das genaue Aussehen steht indes noch nicht fest – will die Kommune vermehrt für sich werben: bei Firmen und Neubürgern, aber auch um Touristen.

„Gründerbox“

Geplant ist laut d’Aubert die Schaffung einer „Gründerbox“ mit Artikeln aus Grenzach-Wyhlen und Infomaterial. Dazu soll es „Gründer-Beratungsgespräche“ geben, regelmäßige Monatstreffen unter dem Motto „Open up your mind“ sowie Gründer-Sprechtage. Leerstände sollen künftig direkt auf der Gemeinde-Homepage gemeldet werden, damit Interessenten gleich sehen können, ob für sie passende Geschäftsräume in der Doppelgemeinde verfügbar sind. Außerdem sollen leerstehende Geschäfte mit „Concept-Stores“ belebt werden können.

„Open up“-Box

Neubürger sollen künftig „Open Up“-Boxen in die Hand gedrückt bekommen. Gefüllt werden könnten diese mit Artikeln örtlicher Unternehmen, einem Gutscheinheft sowie allgemeinem Infomaterial, wie d’Aubert im Gemeinderat sagte.

Tourist-Information im Hotel „Villetta“

Auch der Tourismus, der in Grenzach-Wyhlen bisher nur eine untergeordnete Rolle spielt, soll angekurbelt werden. Unter anderem plant die Kommune die Einrichtung einer „Touristinfo light“ im Hotel „Villetta“. Diese soll im April öffnen. Touristen können dort nach Ausflugszielen fragen, sich über Rad- und Wanderwege informieren und erfahren, welche ÖPNV-Angebote es gibt. Alles Schriftliche sowie Kontakte zu Unterkunftsanbietern werden aber weiterhin übers Rathaus laufen. „Wir müssen das Schritt für Schritt voranbringen“, sagte Bürgermeister Tobias Benz. Insgesamt habe die Doppelgemeinde „noch viel Potenzial“.

Dorfhock und „Chill im Park“

Mit zahlreichen Aktivitäten übers ganze Jahr will sich die Kommune zusätzlich beleben. Zwar sorgen einige örtliche Vereine mit ihren Festen schon dafür, die politische Gemeinde wird hier aber auch selbst aktiv. Neben einer Neuauflage der „Moonlight Party“ im Freibad ist wieder die Ausrichtung eines Grenzacher Dorfhocks geplant. Dieser war im vorvergangenen Jahr aus Anlass des Johannimarkt-Jubiläums als Versuchsballon gestartet und ein riesiger Publikumserfolg. Diesen will die Gemeindeverwaltung gerne wiederholen. Ganz neu soll in den kommenden Sommerferien erstmals ein „Chill im Park“ für alle Daheimgebliebenen veranstaltet werden.

Das Gewerbe klagt

Also alles gut? „Nein“, antwortete d’Aubert bei der Vorstellung der geplanten Maßnahmen sich selbst. Denn gerade im Wirtschaftsbereich steht Grenzach-Wyhlen in einer Zwickmühle. Zwar ist die Kommune dank mehrerer Firmen von Weltrang und eines starken Mittelstandes als Arbeitsort attraktiv und gut aufgestellt, aber: Die örtlichen Unternehmen klagen über Fachkräftemangel (die Löhne der nahen Schweiz lassen grüßen), über zu wenig Wohnraum und über eine (noch) mangelhafte Breitbandversorgung.

Keine Gewerbeflächen

Hinzu kommt, dass es in Grenzach-Wyhlen derzeit überhaupt keine freien Gewerbeflächen mehr gibt. Auch Dienstleister suchen verzweifelt nach Büroräumen, wie d’Aubert auflistete. Ein aktives Flächenmanagement soll hier Abhilfe schaffen. denn die Anfragen nach Gewerbegrund beziehungsweise Büroflächen sind von 2017 auf 2018 deutlich gefallen, wie die Wirtschaftsförderin mithilfe von Zahlen belegte. Mit der Entwicklung des Gewerbegebietes „Fallberg-Nord“ werden aber in wenigen Jahren wieder Flächen zur Verfügung stehen.

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