Kommunalwahl: Union und SPD müssen je ein Ratsmandat an Grüne und FW abgeben / Annette Grether ist Stimmenkönigin
Grenzach-Wyhlen - Was sich bei der Europawahl abgezeichnet hat, ist bei der Kommunalwahl zur Gewissheit geworden: Grenzach-Wyhlen hat Grün gewählt. Die Fraktion hat künftig fünf Sitze (bisher vier). Dies gilt auch für die Freien Wähler, die gemeinsam mit den Grünen der CDU und der SPD jeweils einen Sitz abgejagt haben. Die FDP behält ihre drei Mandate.
Der bundesweite Trend hat auch die Doppelgemeinde erreicht. 24,2 % für die Grünen – das gab’s noch nie in Grenzach-Wyhlen. Folge: ein Ratsmandat mehr. Erneut zulegen konnten auch die Freien Wähler. Sie sitzen dank 20,3 % der Wählerstimmen künftig ebenfalls zu fünft im Gremium (bisher vier Mandate).
Bitter fällt die Bilanz bei zwei etablierten Parteien aus. Die bisherige Spitzenreiterin CDU schrumpft von sechs auf fünf Mandate (22,8 %). Außerdem hat Walter Schwarz nach mehr als 30 Jahren seinen Sitz im Rat verloren. Lange Gesichter dürfte es auch bei der SPD geben. Sie hat künftig nur noch vier statt fünf Sitze (17 %). Zudem ist Thomas Möcklinghoff der Wiedereinzug ins Gremium nicht geglückt.
Zugelegt hat hingegen die FDP, die auf 15,7 % der Stimmen kommt. Gleichwohl bleibt es für die Liberalen bei den bisherigen drei Ratsmandaten – und auch die Besetzung ist, sofern die Gewählten ihre Ämter annehmen, dieselbe wie bisher.
Deutlich gestiegen ist am Sonntag die Wahlbeteiligung. Sie lag bei genau 53,38 anstatt 44,33 Prozent im Jahr 2014. Das heißt aber auch: Rund 5300 Bürger haben am Sonntag von ihrem Wahlrecht keinen Gebrauch gemacht.
Beim Betrachten der Wahlergebnisse fallen deutliche Veränderungen zum Jahr 2014 auf. So sind sechs der 22 Ratsmitglieder neu im Gremium – eine vergleichsweise hohe Quote. Zudem heißt die – weit abgeschlagen an der Spitze liegende – Stimmenkönigin diesmal Annette Grether. DiesenTitel hatte zuletzt Rats-Urgestein Heinz Intveen inne, der allerdings im Vergleich zu vor fünf Jahren fast 1200 Stimmen verloren hat.
Seine Stimmenzahl verzweieinhalbfacht hat dagegen CDU-Mann Alexander Drechsle. Auch Peter Weber (FW) ist im Vergleich zu 2014 von fast doppelt so vielen Bürgern gewählt worden. Alle drei FDP-Ratsmitglieder haben ebenfalls Stimmenzuwächse zu verzeichnen.
Überraschungskandidatin aber ist Carola Lambelet (FW), die als Neuling die vierthöchste Stimmenzahl erhielt.
Grüne
Annette Grether (4126), Ingrid Fränkle (2912), Hansruedi Oertlin (2055), Günter Holl (1888), Aaron Gössler (1675)
CDU
Alexander Drechsle (3423), Ulrike Ebi-Kuhn (2508), Ralf Neininger (2264), Alfred Klassen (1838), Siegfried Grether (1768)
Freie Wähler
Peter Weber (3400), Carola Lambelet (3301), Karlheinz Quandt (2630), Jutta van Dick (1755), Gertrud Wittek (1397)
SPD
Heinz Intveen (2843), Marianne Müller (2161), Leon Intveen (2100), Katja Schäfer (1951)
FDP
Tilo Levante (2293), Peter Endruhn-Kehr (2125), Ralf Blubacher (2018)
