Grenzach-Wyhlen Gutachter: „Aushub ist nachhaltiger“

Die Oberbadische

BASF-Teil der Kesslergrube: Einkapselung und Totalaushub nach 29 Kriterien aus drei Kategorien bewertet

Von Manfred Herbertz

Grenzach-Wyhlen. Gutachter Dr. Helmut Dörr machte es kurz. Er verkündete zu Beginn seines Vortrags vor dem Technische Ausschuss am Dienstagabend im Haus der Begegnung, dass die Vergleichende Nachhaltigkeitsbewertung der Sanierungsvarianten „Einkapselung“ und „Aushub“ für den Perimeter 2 der Kesslergrube, also für den BASF-Teil, ergeben habe: „Die Variante Aushub ist nachhaltiger als die Variante Einkapselung“.

Die Bewertung sei „robust“ betonte der Gutachter. Es sind zehn Prozent, die den Ausschlag zugunsten des Aushubs geben. Der Gutachter stellte den Katalog vor, nach dem bewertet wurde. Es wurden dabei 29 Kriterien aus den Kategorien Umwelt, Ökologie sowie Wirtschaft und die Sparte Soziales, Gesellschaft bewertet und jeweils Pluspunkte für die Variante vergeben, die einen geringeren negativen Einfluss heute und auf spätere Generationen ausübt, erläuterte Dörr.

Bei 34 Prozent, das entspricht zehn von 29 überprüften Positionen, bietet der Aushub laut Gutachten nachhaltigere Vorteile, bei immerhin 24 Prozent (sieben von 29) sah der Gutachter die Einkapselung im Vorteil. Beide Varianten schneiden in der Bewertung durch Dörr in fünf Kriterien gleich ab, sieben haben bei den unterschiedlichen Varianten keinen merklichen Einfluss, das sind immerhin 42 Prozent.

Dörr erläuterte zunächst die zehn Argumente, die für den Aushub sprechen. Aber auch die Einkapselung bietet gegenüber dem Aushub durchaus Vorteile, wie der Gutachter darlegte: So sind es sieben Aspekte, die gegenüber dem Aushub punkten. Dörr listete der Vollständigkeit halber auch die zwölf nicht relevanten oder gleichwertigen Punkte auf. Unter anderem betonte er, dass Investitionsmöglichkeit und Nachnutzung des Geländes, die Anfälligkeit für Kostenrisiken und die Kurz- und Langzeitrisiken hinsichtlich Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit gleichwertig bei beiden Varianten sei.

Applaus gab es für die Bewertung von zahlreichen Besuchern in der Sitzung. Bürgermeister Jörg Lutz hatte im Vorfeld betont, da es sich um eine Ausschusssitzung handele, werde er zunächst keine Diskussion über das Gutachten zulassen. Es sei die „Stunde des Gutachters“. Man müsse jetzt erst dem Gemeinderat die Chance geben, sich mit dem Gutachten auseinanderzusetzen, und dann darüber diskutieren. Das sei eine Grundregel der Demokratie, sagte Lutz. Fragen der Bürger könnten im Rahmen der BASF-Infoveranstaltung zur Kesslergrube am Donnerstag, 15. Mai, gestellt werden.

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