Grenzach-Wyhlen Hängepartie am Hörnle

Tim Nagengast
Zugewachsen: Laut Vertrag müssten bis spätestens Ende November auf dem ToKa-Areal am Hörnle eigentlich die Bagger anrollen. Foto: Tim Nagengast Foto: Die Oberbadische

ToKa Immobilien GmbH prüft offenbar den Verkauf des Gesamtprojektes. Unternehmen schweigt.

Grenzach-Wyhlen - Die ToKa Immobilien GmbH aus Kandern plant offenbar, sich von ihrem Bauprojekt am Grenzacher Horn zu trennen. Entsprechende Gerüchte bestätigt Bürgermeister Tobias Benz im Gespräch mit unserer Zeitung. Vom Unternehmen selbst ist dazu seit Wochen keine Stellungnahme zu erhalten.

Das frühere „Bima-Areal“, welches das Kanderner Unternehmen im Jahr 2015 erworben hat, liegt noch immer brach und wächst sukzessive zu, während auf der anderen Seite der Bahnlinie, auf dem „Hornacker“ im Besitz der Firma Stuckert Wohnbau, die Reihenhäuser und Wohnblocks in die Höhe schnellen.

Dabei müsste das ToKa-Areal längst zum Leben erwacht sein. Noch im Januar hatte der Investor mitgeteilt, zusammen mit der Hotelkette „Novum Hospitality“ an der Bundesstraße am Hörnle ein Hotel zu planen (wir berichteten damals ausführlich). Dieses will die Hotelkette aus Hamburg unter der Marke „niu“ betreiben. Mehr als 140 Zimmer sowie 30 Apartments sind geplant. Der vorgestellte Entwurf sieht ein abgestuftes, an der einen Seite zehnstöckiges Gebäude mit Boardinghaus vor. Zwischen Hotel und Bahnlinie umfasst die Planung Mehrfamilienhäuser mit rund 100 Wohnungen. Für diese war bereits im Mai die entsprechende Baugenehmigung erteilt worden. Geschehen ist seither nichts, das eingezäunte Areal verwildert.

Dabei hätten spätestens in dieser Woche die Bagger angerollt sein müssen. Im Städtebaulichen Rahmenvertrag zwischen der Gemeinde Grenzach-Wyhlen und der Firma ToKa ist nämlich eine Frist von sechs Monaten bis zum Baubeginn vereinbart worden. Doch dieser dürfte ins nächste Jahr rücken – unter wessen Flagge auch immer.

Baubeginn müsste noch im November erfolgen

Bereits zu Monatsbeginn hat Bürgermeister Tobias Benz auf Anfrage unserer Zeitung bestätigt, dass die Gemeinde ein Gespräch mit der ToKa wegen des Areals am Grenzacher Ortseingang geführt hat. Das Kanderner Unternehmen – ein Ableger der belgischen Koramic Investment Group – habe dabei geäußert, einen Verkauf des Gesamtprojektes an einen anderen Investor zu prüfen. Der damalige ToKa-Geschäftsführer Thomas Asal gab sich auf Anfrage unserer Zeitung diesbezüglich wortkarg und verwies auf den anstehenden Führungswechsel im Hause. „Ich zumindest verkaufe das Projekt in Grenzach nicht mehr“, sagte Asal damals. Das „niu“-Hotel werde aber auf jeden Fall gebaut, gab er sich überzeugt. Gleichwohl gebe es „einen kleinen Unterbruch“, da er, der er bei ToKa für das Grenzacher Projekt verantwortlich sei, das Unternehmen verlasse.

Zukunft des Projektes liegt in den Sternen

Wie es mit dem Hotel- und Wohnungsbauprojekt nun weitergeht, war bis gestern nicht in Erfahrung zu bringen. Asals Nachfolger Uwe Döring war weder in den vergangenen Wochen noch gestern für eine Stellungnahme zu erreichen.

Für Bürgermeister Benz ist die Sache damit jedenfalls nicht erledigt. Die Gemeinde habe ein großes Interesse daran, dass es auf dem exponierten Grundstück zwischen historischer Hörnle-Bebauung und der Aldi-Filiale endlich vorangeht. „Das Hotel ist projektiert und genehmigt“, sagt Benz. Wolle die ToKa das Gesamtprojekt an einen anderen Investor veräußern, wonach es derzeit aussehe, müsste dies der Gemeinderat von Grenzach-Wyhlen genehmigen, hält der Bürgermeister fest.

Der im Rahmenvertrag fixierte Baubeginn am Hörnle sei jedenfalls nicht mehr zu halten. „Der Monat ist jetzt zu Ende“, sagt Benz. Er setzt auf eine einvernehmliche Lösung, „damit das Projekt nicht noch weiter nach hinten rutscht“. Was die ToKa mit ihrem Projekt in Grenzach wirklich vorhat, weiß offenbar selbst der Rathauschef nicht.

 Eine wiederholte Bitte unserer Zeitung um Stellungnahme der Firma ToKa Immobilien GmbH blieb gestern bis Redaktionsschluss unbeantwortet.

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