„Es hat mich hier von Anfang an begeistert. Diese tollen Ideen, die hier entstehen, die große Bereitschaft, ehrenamtlich etwas zu tun. Dieser Esprit hier war von Anfang an mein Ding“, erzählt Roschman mit Freude in der Stimme. „Ich konnte es erst gar nicht glauben, dass die wirklich mich ausgewählt haben.“
50-Prozent-Stelle
Mit einer 50-Prozent-Stelle, die dank eines Kooperationsvertrags zwischen Familienzentrum Rheinfelden und Gemeinde Grenzach-Wyhlen von letzterer finanziert wird, kann Roschman sich nun ganz auf die Leitung des Grenzacher Familientreffs und die Steuerung des breitgefächerten Angebots konzentrieren.
Promovierte Geografin leitet den Treff in der Alten Post
Unterstützt wird sie dabei von Susanne Göb, die seit 2020 den Familienzentrum-Ableger in der Alten Post in Wyhlen leitet. Die 40-Jährige ist selbst ein ebenso gutes Beispiel für den Quer-Umstieg wie Roschman. Denn auch sie kommt keineswegs aus dem Sozialbereich. Als Geografin mit Doktortitel zog die gebürtige Fuldaerin vor rund acht Jahren nach Grenzach-Wyhlen. Mit ihrem sieben Wochen alten Baby. „Ich war neu, ich kannte hier niemanden, alles war fremd. Ich war bis dato immer berufstätig gewesen und jetzt eine junge Mutter plus Fernbeziehung plus neuer Umgebung“, erinnert sich Göb an ihre Anfangstage in der Doppelgemeinde zurück.
Mit ihrem kleinen Sohn auf dem Arm betrat sie eines Tages das Baby-Café des Familientreffs in Wyhlen. „Und ich war sofort dabei. Die haben mich so toll aufgenommen“, berichtet Göb begeistert. Sie sei in der Runde angenommen worden, als wäre sie schon immer dagewesen. Sofort waren Kontakte da, es gab Austausch, Aktivitäten. Und Göb blieb „hängen“, wuchs hinein.
Interdisziplinäres Arbeiten
Gerne schlüpfte sie dort zunächst in die Rolle einer ehrenamtlichen „Gastgeberin“, bis die zweifache Mutter vor knapp drei Jahren die Leitung des Treffs übernehmen konnte. „Susanne bringt ein Wahnsinns-Spektrum mit. Das ist richtig interdisziplinär, so wie wir hier arbeiten“, sagt die Geschäftsführerin des Familienzentrums Rheinfelden.
„Die Familientreffs sind“, um es mit Birgitt Kiefers Worten auszudrücken, „Orte, an denen man einfach nur sein, sich aber auch engagieren kann, wo man gesehen und gehört wird.“ Und deshalb manchmal hängenbleibt, hineinwächst und Wurzeln schlägt. So wie Hana Roschman und Susanne Göb.