Im Kampf gegen den Hausarztmangel ist die Hausarztpraxis Gartenstraße Wyhlen seit ihrer Gründung vor drei Jahren tatkräftig dabei, ihren Anteil beizutragen in der Aus- und Fortbildung von angehenden Ärzten oder Allgemeinmedizinern.
Internist Daniel Ultze Gomes verstärkt als Ausbildungsassistent die Hausarztpraxis Gartenstraße in Wyhlen.
Im Kampf gegen den Hausarztmangel ist die Hausarztpraxis Gartenstraße Wyhlen seit ihrer Gründung vor drei Jahren tatkräftig dabei, ihren Anteil beizutragen in der Aus- und Fortbildung von angehenden Ärzten oder Allgemeinmedizinern.
Regelmäßig werden Studenten im Blockpraktikum oder in einem Abschnitt des praktischen Jahrs betreut. Mit Daniel Ultze Gomes, Facharzt für Innere Medizin, ist seit Kurzen nun die zweite vorhandene Ausbildungsstelle zum „Hausarzt“, wie der Allgemeinmediziner umgangssprachlich gerne genannt wird, besetzt.
Die andere Position nutzt seit einem Jahr die Chirurgin Ute Heiler für den Fachwechsel. Wie sie kommt auch Ultze Gomes aus Wyhlen. Nach einer Ausbildung zur Fachkraft für Altenpflege und Tätigkeiten in Freiburg und Basel schloss er 2019 das Humanmedizin-Studium an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg ab. Seinen Facharzt absolvierte er in den vergangenen sechs Jahren in der Klinik für Innere Medizin im Kreiskrankenhaus Lörrach.
Durch eine persönliche Empfehlung wurde der Kontakt zur Praxis Gartenstraße hergestellt. „Es war schon im Studium mein Ziel, eines Tages Hausarzt zu werden“, erzählt Ultze Gomes, der zuletzt vorrangig auf der Intensivstation tätig war. „Das ist auch ein sehr spannendes Feld. Aber nun genieße ich es, freie Wochenenden zu haben. Ich habe inzwischen auch wieder einen Rhythmus gefunden“, lacht er und gibt zu verstehen, dass er die Wechsel von Tag- und Nachtschichten nicht vermisst. Leichter wird es dennoch nicht, ist er gerade auf einer anspruchsvollen Einarbeitung. „Zumindest kennt er alle unsere Spezialgeräte aus der Klinik“, freut sich Praxisinhaber Andreas Fluck. Der Rest folge nun in der zweijährigen Weiterbildung. „Die Fachärzte verweisen gerne an den Hausarzt. Der muss dann alles können“, erklärt er die medizinische Herausforderung in seinem Tagesgeschäft.
Die wirtschaftliche Herausforderung ärgert Fluck und Mitinhaberin Martina Franke-Rothfuchs hingegen derzeit sehr. „Uns wurden rund 50 000 Euro nicht von den Kassen vergütet, weil wir zu viele Patienten behandeln.“ Was zunächst kurios klingt, kann eine Praxis aber wirtschaftlich ins Straucheln bringen, wie die beiden erläutern. Derzeit wird noch auf den Widerspruch bei der Kassenärztlichen Vereinigung gewartet. Denn der Zuwachs kommt hauptsächlich von der Übernahme von Patienten des in den Ruhestand gegangenen Kollegen Helmut Eimert aus Grenzach.
„Wir haben mehr Personal eingestellt, um alles bewältigen zu können; haben mehr gearbeitet wie je zuvor und dennoch die schlechteste Bilanz seit der Praxisgründung 2022“, berichtet Franke-Rothfuchs. Was zudem frustriert: Die sogenannte Budgetierung, welche die Kosten deckelt, wurde zum vierten Quartal 2023 rückwirkend wieder eingeführt, nach dem in Baden-Württemberg zehn Jahre keine Obergrenze vorhanden war, wie die Landesvertretung der Ärzte schreibt. Einziger Trost: Als eine der letzten Handlungen der Ampel-Regierung wurde im Februar die Deckelung zum 1. Oktober 2025 abgeschafft.