Grenzach-Wyhlen Helfer werden noch immer gebraucht

Die Oberbadische
Organisationsteam und Helfer (stehend von links): Ba­shar Jammoul, Christel Maier, Ute Henninger-Sehling und Razia Akhlagi sowie (sitzend von links) Andrea Fluck, Ani Kiusler und Sadbere Shabani mit einigen Kindern. Foto: Willi Vogl Foto: Die Oberbadische

Sommerfest: Helferkreis „Amiko“ feiert auf dem Gelände des Turnerbundes Wyhlen

Beim Sommerfest von „Amiko“, dem Helferkreis für Flüchtlinge, Asylbewerber und Bedürftige, konnte man sich einerseits über die Arbeit der jetzt noch 30 Ehrenamtlichen informieren – es waren einmal doppel so viele – und andererseits kulinarische Leckereien aus der Region sowie den Heimatländern der Asylsuchenden genießen.

Von Willi Vogl

Grenzach-Wyhlen. Für die Kinder war unter anderem Sackhüpfen, Fußball, Kinderschminken und Disko angesagt. Eltern und Mitglieder des Turnerbundes (TB) sorgten für den verletzungsfreien und fröhlichen Spaß im Freien und im großen Veranstaltungszelt auf dem Turnplatz.

„Der Umzug in eine Anschlussunterbringung bedeutet in der Regel einen starken Integrationsschub. Allerdings kann das auch nach hinten losgehen, wenn man nicht aus seiner Wohnung herausgeht“, erläuterte Ute Henninger-Sehling vom „Amiko“-Organisationsteam eine mögliche Integrationshürde. Derzeit mache das Organisationsteam einen Verjüngungsprozess durch. Mit der Afghanin Razia Akhlagi und dem Syrer Bashar Jammoul sind nun auch Betroffene selbst im Team engagiert.

Aktuell seien noch 87 Flüchtlinge in der Gemeinschaftsunterkunft (GU) an der Kraftwerkstraße untergebracht. Viele Familien haben jedoch inzwischen auf dem freien Wohnungsmarkt eine neue Bleibe gefunden.

Sich beim Essen kennenlernen

„Wir sind froh, dass es den Helferkreis gibt. Allein mit den Verwaltungskräften der Gemeinde und ohne ehrenamtliche Unterstützung wären die Aufgaben nicht zu stemmen“, bekannte Bürgermeister Tobias Benz. Obgleich die GU zum Jahresende geschlossen werden soll, bleibt für den Helferkreis auch danach noch viel zu tun.

„Aus strukturierten Angeboten wurden persönliche Angebote“, beschrieb Henninger-Sehling den sich wandelnden Unterstützungsfokus. Wenngleich die Kleiderkammer inzwischen an das Sozialkaufhaus der AWO übergeben wurde (wir berichteten), kann man sich als Grenzach-Wyhlener Bürger bei „Amiko“ nach wie vor in unterschiedlichsten Bereichen mit seinen Talenten engagieren. Zu nennen sind hier Sprachkurse, Unterstützung bei Behördengängen, Organisation von Freizeitangeboten oder die Teilnahme an den beliebten Kochkursen.

Was dabei herauskommen kann, konnte man auf dem Sommerfest etwa mit den mit Kalbfleisch belegten Flammkuchen von Roskar Hazu, dem kontaktfreudigen Koch aus Damaskus, genießen. Mit „Schirbreng“, einem mit Rosenwasser angereicherten Reispudding, konnte man auch in die süßen Regionen des Nahen Ostens vordringen.

Überhaupt scheint Essen immer eine gute Basis zur Verständigung zu sein. Die anfängliche Weigerung eines Syrers („Afrikanisch essen wir nicht“) verwandelte sich in eine breite Neugierde auf andere Kulturen.

Doch in der hiesigen Wertegesellschaft anzukommen, bedeutet auch, dass die Asylsuchenden materielle Werte richtig einzuordnen lernen. „Für Fahrräder müssen die Flüchtlinge einen kleinen Beitrag zahlen“, zog Henninger-Sehling als Beispiel heran.

Weitere Informationen: www.amiko-gw.de

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