Grenzach-Wyhlen Helmut-Bauckner-Blues als Glanznummer

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Die Besucher des Grenzacher Zunftabends waren in Hochstimmung. Foto: Rolf Reißmann

Fasnacht: Grenzacher Zunftabend präsentiert sich pointenreich wie in alten Zeiten

Grenzach-Wyhlen (rr). Es war fast so, als wäre nichts gewesen: Die Grenzacher Zunftabende haben wieder Fahrt aufgenommen. Am Samstagabend – es war die zweite Aufführung – gestand Regisseur Peter „Pius“ Jehle am Ende ein, dass die Premiere am Freitag wohl nicht durchweg sicher abgelaufen sei, aber das Publikum habe sich vor allem deshalb so riesig gefreut, weil die Zunftspieler wieder auf der Bühne standen.

Die zweite Vorstellung indes lief reibungslos ab. Zu sehen gab es einen Zunftabend von gewohnter Klasse, wie man sie vor der Corona- Zwangspause kannte. Das Virus spielte überhaupt keine Rolle, lediglich im Rückblick gab es die lakonische Abwertung zu den zahlreichen Verhaltenshinweisen: „Dass ich nit lach, do chunnt de oberschlaui Lauterbach.“

Herausragende Kunstwerke

Acht Sketche standen wie immer auf dem Programm, die wieder eine Bogen von der sogenannten großen Politik bis zu den Kleinigkeiten in der Gemeinde spannten. Schon beim vielfältigen Einstieg geriet die Bepflanzung des neuen Kreisverkehrs in den Zentrum des Spotts: Wein mit Dieselnote im Abgang, das wäre wohl der tollste Knüller.

Mit dem schönen Wortspiel „ED Netze – ED Fätze“ kamen die veränderten Eigenschaften des Stroms ins Gespräch. Die Experten in ihrer Arbeitsgondel wussten sogar, dass Außenministerin Baerbock in der Nordsee nach Strom bohren möchte, weil es dort so viel Watt gibt.

In guter Erinnerung bleibt sicherlich der turbulente Rückblick auf die Kunstausstellung im Haus der Begegnung. Der Enthüllung vom „Chunschtwerk“ ging nämlich eine ganz besondere Diskussion voraus, dominiert von der Figur des Klaus Kipfmüller, gespielt von Heinz Weiß. Dazu gab es herrliche Dialoge mit dicht aufeinander folgenden Pointen. Die überschwängliche Beschreibung einer Feuerlöscherhalterung als Kunstwerk von herausragender Bedeutung muss man erst einmal so hinbekommen. Auch Martin Möllerke als Alex Drechsle hatte dabei wohl seinen herausragenden Platz gefunden.

Burgi Benz kommt glimpflich davon

Zur Glanznummer – wie immer – wurden erneut die Johannes Singers, brillant auf dem Klavier begleitet von Christian Deinhardt. Zum Einstieg spielten sie den Helmut-Bauckner-Blues, eine nachgereichte Fasnachtslaudatio auf den neuen Ehrenbürger. Die Zugabe dann widmete sich der Tatsache, dass fast nur neue Autos durch den Ort fahren, keine alten: „Nicht so schlimm, wir haben doch einen Benz.“

Dazu passte auch die dargestellte Fahrzeugzählung im Gleusen, um endlich herauszufinden, ob tatsächlich auch Schweizer Einkäufer kommen. Dieses oft zwiespältige Verhältnis stand auch im Mittelpunkt einer angedachten Jubiläumsfeier im Naturistenclub unterm Hornfelsen.

Bürgermeister Tobias Benz, der recht glimpflich davonkam, erhielt hier doch noch einige kleine Watschn, so mit der Aussage: „Was wäre das schönste Fest ohne Ansprache von mir?“ Dass Annette Grether (alias Thomas Schwab) ihm dabei aus Versehen die Rede für den Kleintierverein reichte, setzte einen besonderen Akzent.

Dann setzten alle Mitwirkenden mit dem umgetexteten Udo-Jürgens-Ohrwurm „Wir spielen niemals in New York, auch in San Francisco kann man uns nicht sehen, wir spielen nur für sie in Grenzach im HdB“ den freundlichen Abschluss.

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