Sowohl als auch. Ich sehe da einfach große Schnittmengen. Für uns als Verein für Heimatgeschichte war es schon immer wichtig, dass die historischen Orte auch mit Leben erfüllt werden. Ich meine da etwa die Römervilla, die evangelische Kirche von Grenzach und die Kapelle der Himmelspforte. Aber wenn wir, wie in diesem Jahr, einen Flügel brauchen, gehen wir auch mal ins Haus der Begegnung. Ein modernes Gebäude, das auch von den Musikern als Konzertsaal sehr geschätzt wird.
Frage: Zurück zum „Markgräfler Musikherbst“: Wieso haben Sie und Ihre Mitstreiter sich – abseits der Belebung historischer Gebäude – vor zehn Jahren der Reihe sonst noch angeschlossen?
Die Teilnahme an diesem Festival ermöglicht es uns, in unserer Gemeinde Künstler präsentieren zu können, die wir beziehungsweise das Publikum sonst wohl kaum vor Ort kennenlernen könnten. Sie würden in Grenzach-Wyhlen wahrscheinlich nicht auf den Konzertmeister der Berliner Philharmoniker, die Soloharfenistin der Wiener Philharmoniker oder so großartige Streichquartette wie das Mandelring Quartett oder das Leipziger Streichquartett treffen. Diese zählen neben Hanno Müller-Brachmann und anderen renommierten Musikern zu den Leuchttürmen des Konzertlebens in Grenzach-Wyhlen.
Frage: Sie, Herr Bauckner, gelten ja als Kenner der Szene und sind gut vernetzt. Nicht umsonst nennt man Sie im Dorf bisweilen den „heimlichen ehrenamtlichen Kulturamtsleiter“.
Naja, wenn manche das so sehen wollen ( lacht). Dabei haben wir unsere Teilnahme am „Markgräfler Musikherbst“ in erster Linie dem künstlerischen Leiter des Festivals zu verdanken, dem Pianisten Guido Heinke von der Freiburger Musikhochschule, der den Konzertort Grenzach in sein Herz geschlossen hat.
Frage: Gibt es da einen besonderen Bezug?
Nein, es liegt vor allem daran, dass wir ein tolles Publikum haben und uns stets über große Resonanz freuen können. Wir hoffen nun, dass das so bleibt, können wir uns so doch die eine oder andere Fahrt nach Basel oder Lörrach sparen, um eine gewisse Form von Musikkultur zu erleben.
Frage: Wer tritt denn am 28. September in Grenzach auf?
In diesem Jahr kommt das Bläserquintett „Slowind“ aus der slowenischen Hauptstadt Ljubljana zu uns, gemeinsam mit der Pianistin Karina Cveigoren. „Slowind“ konzertiert, wie auch die Pianistin, weltweit von Brüssel bis New York. Und jetzt auch in Grenzach-Wyhlen!
Frage: Und was bieten die Künstler dar?
Unter anderem Mozarts Quintett. Dieses zählt zum Schönsten, was der Komponist geschrieben hat, und auch Beethovens Quintett kann den Anspruch auf Einmaligkeit erheben. Wir sind ganz gespannt!
Das Konzert mit „Slowind“ findet am Freitag, 28. September, 19.30 Uhr im Haus der Begegnung, Scheffelstraße 3, Grenzach, statt. Karten im Vorverkauf (empfohlen) gibt es bei der Buchhandlung Merkel, Tel. 07624/5855.