Grenzach-Wyhlen Im Zeichen des Rotstifts

Tim Nagengast
Im kommenden Jahr will sich die Gemeinde Grenzach-Wyhlen im investiven Bereich sehr zurückhalten. Foto: Tim Nagengast

Haushaltsentwurf: Grenzach-Wyhlen will nächstes Jahr nur kleine Brötchen backen.

Grenzach-Wyhlen - In Grenzach-Wyhlen genießt die Konsolidierung des kommunalen Haushaltes im kommenden Jahr höchste Priorität. Entsprechend stark will sich die Verwaltung im investiven Bereich zurückhalten und sich vor allem auf die Bestandspflege konzentrieren, wie aus dem aktuellen Haushaltsentwurf hervorgeht. Dieser war Thema im Technischen Ausschuss des Gemeinderates.

Die Investitionsliste, die Bürgermeister Tobias Benz und Kämmerer Marco Prinzbach dem Gremium vorlegten, war vergleichsweise kurz. Sie umfasst vor allem kleinere Maßnahmen. Wo es möglich ist, will die Kommune den Rotstift ansetzen, um die Gemeindefinanzen auf Kurs zu bringen.

Kinderbetreuung

Im investiven Bereich dominieren die Ausgaben für den Bereich Kinderbetreuung. „Wir wollen lieber laufende Projekte zu Ende bringen, anstatt neue Großbaustellen aufzumachen“, sagte Benz. Dafür stehen im Vergleich zu anderen Jahren recht moderate 1,5 Millionen Euro bereit.

Hochrheinhalle

Des Weiteren sollen die Sanierungsarbeiten an der Hochrheinhalle fortgesetzt werden. Hinzu kommt der Bau einer gemeinsamen Trafostation für die Lindenschule und die Halle, weil die Kapazitäten des Stromnetzes erschöpft sind.

Bahnhof Wyhlen

Rund 180 000 Euro plant die Kommune für die Sanierung des Bahnhofs in Wyhlen im Jahr 2019 ein – inklusive Zuschüsse von etwa 50 Prozent. Dies auch zur optischen Abrundung der Querspange Kirchstraße.

Umgehungsstraße

Ein wenig in die Tasche greifen muss Grenzach-Wyhlen auch für den Bau der Umgehungsstraße. Diese bezahlt zwar der Bund als Bauherr, zusätzlich anfallende Nebenarbeiten werden aber an der Kommune hängenbleiben. Eine genaue Summe konnte der Kämmerer hierfür noch nicht nennen, da von der Straße noch nicht allzu viel zu sehen ist.

Schulzentrum

Nicht vergessen will man des Weiteren die politisch eigentlich eher auf die lange Bank geschobene Aufstockung des Schulzentrums. Dafür sind im kommenden Haushalt Planungskosten von 90 000 Euro eingestellt.

Bärenfelsschule

Bescheiden bleibt Grenzach-Wyhlen auch mit Blick auf den Ergebnishaushalt, wo für Investitionen nur eine knappe halbe Million Euro bereitsteht. Im Vorjahr war dieser Betrag noch viermal so hoch.

Vorgesehen sind vor allem viele kleinere Maßnahmen, etwa die Erneuerung der Schließanlage für die öffentlichen Gebäude. Geplant ist zudem die Einfriedung des Geländes der Bärenfelsschule. Dies hängt mit der Sicherstellung der Aufsichtspflicht im Zuge des Ganztagsbetriebes zusammen, wie es von Verwaltungsseite hieß.

Zaun für das Freibad

Für Belustigung in Teilen des Gremiums sorgte unter anderem der Betrag von 30 000 Euro, den die Gemeinde für einen Zaun zwischen Freibad und Rheinufer ausgeben will. Vor allem Herbert Flum und Peter Weber (beide FW) hatten für das Argument, dieser Zaun solle nicht nur aus Sicherheits- und Haftungsgründen gezogen werden, sondern auch die Nilgänse aus dem Bad fernhalten, nur Kopfschütteln übrig.

Parkraumbewirtschaftung

Etwas mehr Dampf machen wollen die Räte bezüglich der geplanten Parkraumbewirtschaftung. Peter Weber warnte hier vor einer „Flut“ an Autos, da Basel die Preise für Pendlerparkkarten verdoppeln will (wir berichteten auf Regio). Flum forderte, als ersten Schritt auf dem Zielmattenparkplatz und beim Hallenbad einen Parkautomaten aufzustellen. Allerdings bremste der Bürgermeister diese Idee, denn er will vor einem solchen Konzept erst noch alle Fördermöglichkeiten abklopfen. Benz: „Das wird eher 2020.“

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