Grenzach-Wyhlen Katholische Gemeinden stehen vor Veränderungen

Die Oberbadische

Neujahrsempfang: Katholische Kirchengemeinde zieht Bilanz und nimmt Zukunft in den Blick

Grenzach-Wyhlen (rom). „Was motiviert Menschen für eine Kandidatur in der Zeit des Übergangs?“ Mit dieser Frage läutete Michael Oertlin, Vorsitzender des katholischen Pfarrgemeinderats, das Resümee seiner im Dialog vorgetragenen Ansprache im Rahmen des Neujahrsempfangs ein. Zuvor hielt er gemeinsam mit seiner Weiler Kollegin Sigrid Fuchs einen kurzweiligen und abwechslungsreichen Rückblick auf das vergangene Jahr, versehen mit einigen Ausblicken auf die Zukunft der katholischen Gemeinde Grenzach-Wyhlen.

Im März wählen in der Erzdiözese Freiburg die Katholiken ihre neuen Vertreter für die Basisvertretung. Es wird voraussichtlich der letzte Pfarrgemeinderat in der aktuellen Form sein, da mit Ablauf der fünfjährigen Amtszeit 2025 die neue Organisationsform der kirchlichen Strukturen eingeführt werden sollen. „Die ‚Pfarrei neu‘, wie sie derzeit genannt wird, umfasst dann die Fläche des Landkreises Lörrach“, fasste Fuchs die Verwaltungsreform „Pastoral 2030“ zusammen. Das löste einiges Gemurmel im vollbesetzten Pfarrsaal aus, obwohl dieses Vorhaben im vergangenen Jahr bereits bei einer Pfarrversammlung öffentlich vorgestellt wurde (wir berichteten).

Eigene Organisation

Um den Teilorten eine eigene Organisation und selbständige Struktur geben und erhalten zu können, plant der Pfarrgemeinderat für Grenzach-Wyhlen die Einführung von Gemeindeteams, wie Michael Oertlin erläuterte. Vorteil dieser sei die Möglichkeit, sich ohne Mandat beteiligen zu können. Allerdings können die Gemeindeteams für St. Michael Grenzach und St. Georg Wyhlen erst mit dem Amtsantritt des neuen Pfarrgemeinderats durch diesen beschlossen werden.

Pastoral 2030

Obwohl erste Stimmen der Kirchenreform vorwarfen, „von oben aus“ alles verändern zu wollen, sind die ersten Eindrücke von Fuchs und Oertlin andere, wie sie ausführten. Beim Treffen der Pfarrgemeinderäte der Erzdiözese in Offenburg gab es die Möglichkeit, sich über die Pläne auszutauschen und Fragen zu stellen. „Wir haben viel erfahren, konnten viele Fragen stellen. Es ist noch viel offen, was uns Gestaltungsmöglichkeiten gibt“, berichtete Fuchs, die zusammen mit Oertlin auch im Dekanatsrat auf Kreisebene sitzt.

Die kritischen Rückmeldungen lösten bei Erzbischof Stephan Burger eine persönliche Betroffenheit aus, der sich der Sorgen entsprechend annehmen möchte. Bemerkenswert fanden Oertlin und Fuchs, dass Burger auf den Brief des Dekanatsrats Wiesental sogar persönlich geantwortet habe.

Ökumenische Jugendarbeit

Mit dem Dienstantritt von Florian „Jojo“ Schneider sitzt im ökumenischen Jugendbüro erstmals ein aus der Doppelgemeinde stammender Jugendreferent. Seit Oktober unterstützt er die Ehrenamtlichen der freien Kinder- und Jugendarbeit.

Für Pfingsten steht die traditionelle Taizé-Fahrt wieder auf dem Programm, am 13. März wird Schneider im Rahmen der „10plus-Aktionärsversammlung“ einen Rückblick auf seine ersten Monate geben. Sorgen bereitet weiterhin die dauerhafte Finanzierung der Stelle, berichtete Oertlin. Eine Vakanz, wie sie nun zwei Mal stattfand, sei immer mit Verlusten verbunden.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading