Bereits 1948 nahm die Gemeinde Grenzach Kontakt auf zum Freiburger Architekten Reinhard Fuchs mit dem Wunsch, er möge einen „Ehrenplatz“ für die Gefallenen der Gemeinde gestalten. Er tat dies auch unverzüglich, aber sein sehr heroischer und aufwendiger Entwurf fand keinen Gefallen. Der „Verband der Heimkehrer“ richtete schließlich 1955 in einem Brief an die Gemeindeverwaltung von Grenzach die Bitte um die Errichtung eines „Ehrenmals“, ein Wunsch, der auf die Zustimmung der Gemeinde stieß. Man sei sogar bereit, die Kosten dafür zu übernehmen, so der Verband.
Plastik auf dem Friedhof
Umgehend nahm die Gemeinde Kontakt auf mit dem in Freiburg arbeitenden renommierten Künstler und Bildhauer Walter Schelenz. 1903 in Karlsruhe geboren, absolvierte Schelenz zunächst die Landeskunstschule in Karlsruhe, bevor er als Meisterschüler an der Akademie der Bildenden Künste in Dresden sein Studium abschloss und von da an als freischaffender Künstler tätig war. Er schlug vor, dass man die Gedenktafel auf dem Friedhof für die Gefallenen und Vermissten des Ersten Weltkriegs versetzt, um Platz zu schaffen für eine monumentale Plastik.
Schelenz schrieb an die Gemeinde: „Als Thema für die liegende weibliche Figur war der Gedanke zugrunde gelegt eines weiblichen Symbols für das Mütterliche der Erde, der als einziger Kriegshinweis ein in der Komposition einbezogenes Schwert beigegeben ist. Die Haltung und Stimmung der Figur drücken friedliche, stille Trauer aus. Als Frau weist sie zugleich auf neues Leben und Wiedergeburt hin.“ Es sei noch angemerkt, dass das Schwert zerbrochen ist – ein starkes Symbol.
Am 25. November 1956 konnte man das von Steinmetz Hermann Kochendörfer aus Waldkirch gefertigte Monument aus Muschelkalk feierlich enthüllen. Kosten hat man keine gescheut: Etwa vier Jahresgehälter wurden investiert, ganz sicher in der Hoffnung, dass dies das letzte Kriegerdenkmal in Grenzach sein wird. Pfarrer Maurer brachte es in seiner Ansprache auf den Punkt: „Kein militärischer Erfolg kann die Tränen der Mütter aufwiegen.“