Grenzach-Wyhlen Konfetti in Massen

Die Oberbadische

Fasnacht: Tausende Besucher beim 24. Nachtumzug in Wyhlen

Rund 1200 Hästräger veranstalteten beim Regio-Nachtumzug am Montagabend in Wyhlen ein höllisches Spektakel. Einfallsreiche Sujets, aufwendige Wagen und viel Musik sorgten für eine Bombenstimmung.

Von Tim Nagengast

Grenzach-Wyhlen. Die Wyhlener Narrenzunft „Rolli Dudel“ scheint ein Schönwetter-Abo bei Petrus zu haben, denn auch bei der 24. Auflage des närrischen Spektakels waren die äußeren Bedingungen perfekt. Neben den unter dem „Rolli Dudel“-Dach organisierten Cliquen waren weitere 43 Gruppen und Zünfte aus der Region nach Wyhlen gekommen – und damit etwas weniger als sonst. Dem Zuschauerzuspruch tat dies aber keinen Abbruch. Diese standen dicht an dicht in Fünferreihen an der Umzugsstrecke. Die Veranstalter schätzen, dass am Montagabend 5000 bis 8000 Fasnachtsfans den Weg in die Hochrheingemeinde gefunden hatten.

Den Narrencorso moderierten an der Ortsdurchfahrt „Narrevatter“ Rolf Schaller und auf der Bühne an der Gartenstraße der unnachahmliche Justin Westermann, wie immer assistiert von Claus und Lissi Schneider. Westermann kämpfte dabei zu Beginn mit seiner offenbar mangelnden Autorität, wurde er doch zur Konfetti-Zielscheibe einer Handvoll kleiner Narren. Selbst als er diesen mit einer Retourkutsche drohte, erntete er nur ein Lächeln vom Narresome.

Hat die Jugend keinen Respekt mehr vor dir, Justin? „Null! Nüt! Wenn diä wüsste, dass i e Original-Badner bi – e Original-Schwarzwälder!“, flachste Westermann und kassierte weiterhin bunte Papierfitzelchen.

Vor Umzugsbeginn war – wie immer – Annette Grether auf die Bühne gehüpft, schon von weitem an ihrer rosafarbenen Tüll-Schleife im Haar auszumachen. „Jo, Annettli, bisch mim Velo cho?“, feixte der Moderator. Und schob mit Blick auf das „rosa Tüll-Dings“ nach: „So erkennt man sie wenigstens.“

Schlag 19.30 Uhr dann setzte sich der bunte Narrenwurm in Marsch, diesmal angeführt von der „Pumperniggel Guggemussig“ aus Basel. Hinterdrein marschierten natürlich die lokalen Akteure. Auch Bürgermeister Tobias Benz war dabei auf dem Wyhlener Zunftwagen auszumachen. Der Rathauschef brachte mit vollen Händen Süßigkeiten und Blumen unters gemeine Volk. Offenbar gibt dies die offiziell arg gebeutelte Gemeindekasse doch noch her. Oder verteilte der „Vogt“ der „Pleitegeier-Gmei“ da womöglich Wohltaten, welche die „Rolli Dudel“ spendiert hatten?

Mit jeder Minute wurde der Konfettiteppich auf den Dorfstraßen dicker und dicker. Waggis, Hexen, Teufel und andere Unholde walzten darüber, stets begleitet vom schrägen Sound der Guggemusiken. Und natürlich vom unvermeidlichen, dieses Mal aber etwas leiseren Ballermann-Kirmestechno. Allerdings schienen mehrere der Partywagen dieselbe CD eingelegt zu haben. Gleich von drei der beeindruckenden Gefährte tönte laut „Der Bass muss f...en!“. Und nach 70 Minuten war alles vorbei.

Wer weiterfeiern wollte, verweilte im Narrendorf im Ortskern oder ging zur fröhlichen Party in die Hochrheinhalle (siehe Folgeseite).

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