SG will außerordentliche Versammlung einberufen
Dafür stehen gegenwärtig zwei Varianten im Raum: eine Bestandssanierung für rund 230 000 Euro sowie eine erweiterte Sanierung samt Anbau für mehr als eine halbe Million Euro. Weitere Fragen drehen sich noch um die künftige Pflege des geplanten Kunstrasenplatzes. Und genau diese Fragen will die SG erst einmal mit ihren Mitgliedern diskutieren, ehe sie mit der Kommune einen entsprechende Vertrag schließt. Eine außerordentliche Versammlung soll bald anberaumt werden.
Wann der Ball nun endgültig über den Kunstrasen im „Grienboden“ rollt, ist somit wieder offen. Wie es derzeit aussieht, kann mit den Arbeiten erst im kommenden Jahr begonnen werden.
Bürgermeister kann sich nicht durchsetzen
Bürgermeister Tobias Benz war frustriert und sauer. In einem schier endlosen Vortrag hatte er zu Beginn der Debatte im Rat noch einmal eindringlich für das zentrale Sportstättenkonzept geworben, Zahlen dargelegt, Folgekosten aufgelistet und von einem – trotz angespannter Haushaltslage – finanziell nachhaltigen Projekt gesprochen. Mehr als den Richtungsentscheid, das Konzept in vorgelegter Form weiterzuverfolgen, konnte er dem Gremium jedoch nicht abringen. Bevor die SG das Thema nicht im Rahmen einer Mitgliederversammlung abgehandelt hat, will das Kommunalparlament keine finale Entscheidung pro oder contra Kunstrasenfeld fällen.
Jutta van Dick bringt Fragenkatalog mit
Den Ball ins Rollen gebracht hatte Jutta van Dick (FW). Sie präsentierte einen ganzen Fragenkatalog ihrer Fraktion. Unter anderem drehte es sich darum, weshalb der Verein das marode Grenzacher Klubheim übernehmen und selbst teuer sanieren sollte. Auch die Frage der Rasenpflege stehe ungeklärt im Raum, sagte van Dick.
Hier hakte ihr Fraktionskollege Herbert Flum ein und verwies auf die Möglichkeit, im Dezember einen erneuten Zuschussantrag zu stellen und dann für das Jahr 2019 eine Zusage zu erhalten. Die Rahmenbedingungen seien nach Auskunft der zuständigen Stelle gut. Flum: „Es geht darum, für beide Seiten eine saubere Lösung zu erzielen.“
Mit ihrem Fragenkatalog setzte van Dick einiges in Bewegung. Heinz Intveen (SPD), einst Präsident des ehemaligen FC Grenzach, war zwar „überrascht von dieser Entwicklung“, rief aber nach einem Vertrag, der klar regle, was Sache der Gemeinde und was Sache des Fußballvereins sei. Dass sich die Geschichte seit Jahren hinziehe, sorge innerhalb der SG für einen „Riesenfrust“.
Uneins zeigte sich die Fraktion der Christdemokraten. Während Ulrike Ebi-Kuhn das Konzept gerne so, wie von der Verwaltung präsentiert, durchbekommen hätte, rief ihr Fraktionskollege Walter Schwarz auch nach einem klaren Vertrag zwischen Gemeinde und Verein.
Grüne lehnen Kunstrasen aus Prinzip ab
Ganz anders fiel die Haltung der vierköpfigen Grünen-Fraktion aus. Sie stimmte geschlossen gegen den Richtungsentscheid pro Kunstrasenplatz. „Als Grüne sind wir kein Fan von Kunststoff und werden auch nie ein Fan von Kunststoff werden“, führte Annette Grether zur Begründung an.