Grenzach-Wyhlen Leitfaden ohne „Gesetzescharakter“

Die Oberbadische

Verkehrskonzept: Gemeinderat Grenzach-Wyhlen nimmt vorgestellte Maßnahmen zur Kenntnis

Der Gemeinderat von Grenzach-Wyhlen hat am Donnerstagabend in einer Sondersitzung das in zahlreichen Beratungen und Werkstattgesprächen erarbeitete Verkehrskonzept zur Kenntnis genommen. Dies allerdings nicht zustimmend, wie Walter Schwarz (CDU) am Ende der Sitzung präzisierte.

Von Rolf Reißmann

Grenzach-Wyhlen. Nachdem zuvor zahlreiche Einwohner und Gemeinderäte lobend über Details gesprochen hatten, warf Schwarz ein, dass durchaus weiterer Gesprächsbedarf bestehe und Detaillösungen sehr genau durchdacht werden müssten.

Insgesamt 56 einzelne Punkte waren aus den Anregungen der Bürger zusammengestellt worden. Das Moderatorenteam wählte zehn Punkte als vorrangig aus (siehe Infokasten).

Grundsätzliches Anliegen des Konzeptes ist es, die in den nächsten Jahren mit der Neugestaltung beider Ortsmitten und der schrittweisen Inbetriebnahme der neuen Bundesstraße notwendigen Neuordnungen zu nutzen, um einerseits die Wohnqualität in den derzeitigen Hauptverkehrsbereichen zu erhöhen, andererseits aber auch die Funktion der Zentren zu stärken.

Bürger geben Stellungnahmen ab

Bürgermeister Tobias Benz hatte zu Beginn der Sitzung die übliche Fragestunde für Bürger erweitert und auch Stellungnahmen zugelassen. Manfred Mutter, Vorsitzender des Vereins Zukunftsforum, begann mit einem Dank für die sehr ausführlichen Mitsprachemöglichkeiten der Bürger. „Wir haben dabei gelernt, welche Vorschläge fundiert und realistisch sind und welche in absehbarer Zeit nicht umgesetzt werden können“, beschrieb er. Benz antwortete, dass nach seiner Erfahrung umfangreiche Bürgerbeteiligung gute Erklärungen bringe, Verständnis schaffe und so auch spätere Enttäuschungen vermeide. „Bei allen jetzt aufgenommenen Vorschlägen müssen wir beachten, dass die Realisierung erheblich von den verfügbaren Finanzen beeinflusst wird“, führte er an.

Gewerbetreibende beharren auf Parkflächen

Kritisch äußerte sich Optikermeister Jörg Turski namens des Handwerker- und Gewerbevereins (HGV). Warum die Anregungen des Vereins zur Gestaltung der Zufahrts- und Parkmöglichkeiten an der Basler Straße nicht einbezogen wurden, wollte er wissen. Dazu erklärte der Bürgermeister, dass diese doch den Planungen für die Neugestaltung der Ortsmitte Grenzach zuzuordnen seien und in diesem Rahmen demnächst auf jeden Fall behandelt würden. Fest stehe, das auch künftig Parkflächen vor den Geschäften erhalten bleiben. In diesen Zusammenhang passte auch die später von Ulrike Ebi-Kuhn (CDU) vorgebrachte Anmerkung, dass sich Einwohner von Wyhlen darüber beklagen, in ihrer Ortsmitte zu wenige Parkplätze zu finden.

Stellungnahmen der Gemeinderäte

Die drei Moderatoren – Gisela Wachinger, Piet Sellke und Roland Fritz – lobten nochmals die ungefähr zwei Jahre andauernde Zusammenarbeit mit der Verwaltung und den Bürgern. Von den Gemeinderäten war viel Zustimmung zu hören, verbunden mit Hinweisen zu Details, die weiter präzisiert werden sollten.

Tilo Levante (FDP) empfahl, die jetzt nicht berücksichtigten Vorschläge zu bewahren und dafür Antworten auszuarbeiten. Heinz Intveen (SPD) mahnte an, das Parkraumkonzept nicht nur auf einen Pendlerparkplatz, sondern auf die gesamte Ortslage zu beziehen. Peter Weber (Freie Wähler) stellte die Freiräume als größtes Gut für die Ortsgestaltung heraus, gerade deshalb sei die Klärung der Parksituation für Pendler so wichtig. Herbert Flum (Freie Wähler) meinte, auch von der neuen B 34 her sei die Grenzacher Mitte gut zu erreichen. Belebt und attraktiv gestaltet werden müsse sie von Gemeinde und Händlern gleichermaßen. Walter Schwarz (CDU) sprach über notwendige Präzisierungen der Einzelentscheidungen, Korrekturen seien notwendig, dazu bestehende unterschiedliche Meinungen sollten weiterhin konstruktiv beraten werden. Deshalb bat er darum, dass der Rat mit seinem Beschluss nur die Kenntnisnahme, nicht aber Zustimmung zum Verkehrskonzept bestätige.

Benz hob die Leitfunktion des Konzeptes hervor. Damit bestehe eine Grundlage, um Einzelentscheidungen zu treffen, wenn dies erforderlich ist, dies aber durchaus nach den dann bestehenden Erfordernissen.

 Gestaltung der Ortsdurchfahrten

 Gestaltung der neuen Ortsmitten

 Barrierefreiheit

 Gestaltung der Rheinufer

 Park & Ride und Parkraumkonzept

 E-Mobilität und Car-Sharing

 Öffentlicher Personennahverkehr

 Verbesserung der Radinfrastruktur

 Schulwegplanung

 Verkehrsführung Rührbergkreuzung und Lindenschule

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