Im Laufe der Zeit dann veränderte sich sich die Schullandschaft. So fanden im Jahr 2007 Gespräche statt, dass aus der Grund- und Hauptschule eine reine Grundschule werden sollte. „Für mich war von Anfang an klar: Ich will hier bleiben.“ 30 Jahre in der Pubertät zu leben seien genug, sagte er zu seiner Entscheidung, nicht an die Hauptschule wechseln zu wollen. Es seien stürmische Jahre gewesen, erinnert sich der scheidende Schulleiter.
Jetzt stehen wieder Veränderungen an: Die Lindenschule wird zu einer Ganztagsschule, „Die Gemeinde hat dazu eine klare Entscheidung getroffen“, sagt Niepmann. Man habe versucht, gemeinsam im Kollegium das pädagogische Konzept auf die speziellen Belange in Wyhlen auszurichten.
Die Schullandschaft habe sich in den vergangenen 23 Jahren gewaltig verändert, weiß der scheidende Rektor. Die herrschende Schnelllebigkeit spüre man bis in die Schule, und nach Jahren des permanenten Umbruchs – er erinnert dabei an die Zusammenlegung von Hebel- und Lindenschule – wünsche er nach der Einführung der Ganztagsschule künftig wieder mehr Ruhe für die Arbeit mit den Kindern.
Positiv in Erinnerung bleiben werde ihm, trotz der „wahnsinnig vielen Wechsel“, eine große Unterstützung seitens der Eltern, die von Wertschätzung getragen war. „Auch viele Kollegen hatten das Heu auf der gleichen Bühne. So gesehen, habe ich es gut gehabt“, blickt der Schulleiter zurück.
Niepmann erinnert sich gerne an viele persönliche Ereignisse, die ihn gerührt hatten, so dass es „das einzige große Highlight“ gar nicht gebe. So freut er sich über das Vertrauen und Zutrauen, mit dem die Kinder in die Schule kommen. „Und ich hatte eine gute Mannschaft.“ Trotzdem gab es auch Tage, da war der Gedanke „Jetzt laufe ich weg“ vorherrschend. „Aber das ging vorüber.“ Umgetrieben habe ihn manchmal die Leichtfertigkeit, mit der andere Menschen die Arbeit von Schulleitern in Abrede stellten.
Bald macht er „Ferien vom Ich“
Ein bisschen stolz ist Niepmann darauf, dass sein designierter Nachfolger „Strukturen vorfinden wird, mit denen sich gut arbeiten lässt“.
Und was macht der Pensionär Niepmann? „Erst mal Ferien, Ferien vom Ich, von gewohnten Strukturen. Ich möchte zu mir finden.“ Zudem freut er sich darauf, im September in den Süden fahren zu können, das Leben frei von Zwängen zu gestalten und das Zusammensein mit seiner Frau Susann zu genießen.
Und auch auf der Bühne stehen wird Niepmann weiterhin: Den Zunftspielern will er erhalten bleiben.