Grenzach-Wyhlen Liebeserklärung an ein großes Dorf

Veronika Zettler

Premiere: Gusty Hufschmids Film über Grenzach-Wyhlen im Haus der Begegnung gezeigt.

Grenzach-Wyhlen - Ein Hauch von Filmfestspielen lag am Donnerstagabend über dem restlos ausverkauften Haus der Begegnung. Die Premiere von Gusty Hufschmids Film über Grenzach-Wyhlen wurde zu Beginn mit Hochspannung erwartet und zum Schluss von den fast 500 Besuchern mit tosendem Applaus honoriert.

Wie es zu einer Premiere gehört, herrschte im Vorfeld bei allen am Film Beteiligten Lampenfieber mehr oder minder schweren Grades. Doch das verflog schnell: Gespannt verfolgten die Zuschauer, wie sich die Kamera der Doppelgemeinde Szene für Szene rheinabwärts näherte.

In den aufwendig gemachten Streifen haben Gusty Hufschmid und sein Team knapp 1500 Arbeitsstunden investiert. Das Ergebnis – geschnitten auf 80 Minuten Spielzeit – lässt kaum einen Aspekt des Gemeindelebens aus und dürfte selbst für alteingesessene Grenzach-Wyhlener das eine oder andere Ungewusste enthalten.

„Grenzach-Wyhlen ist vielseitig und heterogen, ein Ort voller pulsierendem Leben, ein Ort zum Leben, ein Lebensort“, hatte Moderator Tim Nagengast, Redakteur unserer Zeitung, den Charakter der Doppelgemeinde eingangs auf den Punkt gebracht. Genau diese Vielseitigkeit habe der Film sympathisch und kurzweilig eingefangen, freute sich Bürgermeister Tobias Benz.

Viele Grenzach-Wyhlener kommen in dem filmischen Werk zu Wort und werfen ihren ureigenen Blick auf eine Gemeinde zwischen gewachsener Identität und dynamischer Entwicklung. Ergänzend blitzen in Archivaufnahmen historische Szenen auf – etwa von der früheren Lachsfischerei.

Der Zuschauer reist derweil mal mit dem kleinen blauen Seniorenbus, mal mit dem Schiff, mal kann er den Blick aus der Vogelperspektive über Grenzach-Wyhlen und gen Basel schweifen lassen. Am Zehnthaus macht die Kamera ebenso Halt wie im Atelier von Heiko Arnold, bei „klassikanderswo“, Brötje-Automation, im Naturschutzgebiet Altrhein Wyhlen, beim Wasserkraftwerk sowie bei vielen Festen und Fasnachtsveranstaltungen. Es geht weiter auf den Rührberg, dessen landschaftliche Reize die Kamera zu allen vier Jahreszeiten festhält, obendrein gibt es einen unterhaltsamen Schlenker zum Römerfest in Augusta Raurica sowie zum Hertener Flugplatz.

In Grenzach besucht das Team unter anderem die Römervilla und den vom Buchsbaumzünsler schwer geschädigten Buchswald, es geht ins Freibad, zum Ruderclub und zu den Machernvon „Freifunk Dreiländereck“, zu Bayer, DSM, Roche und sogar in die Keßlergrube. Der liebe- und humorvolle Blickwinkel des Filmteams sorgte dabei immer wieder für schmunzelnde Gesichter im Publikum. Schallendes Gelächter gab es bei der Szene, in der die Kamera im Dekolleté einer Marktfrau – man darf es so sagen – schwelgt.

Nach der Pause würdigte Nagengast den Einsatz von Gusty Hufschmid, Macher und Mastermind des Films, im Übrigen auch Erfinder der mobilen Diskothek, Tauchlehrer und Inhaber der ersten privaten Radiolizenz, die je in Baden-Württemberg vergeben wurde. Hufschmid und sein Team haben rund ein Jahr lang vor Ort gefilmt. Indes war es dem Filmemacher aus Bad Säckingen ein Anliegen, seinen Mitstreitern zu danken, allen voran Peter Haidacher, Rolf Rombach, Karl Moos, Serge Policky, Drohnenpilot José Morla, Texterin und Sprecherin Sabine Krüger, Tontechniker Wilfried Gaß sowie Tim Nagengast, der für den Film viele Informationen beigesteuert und Kontakte vermittelt hatte sowie mit Rat und Tat parat stand: „Er ist eigentlich der zweite Regisseur des Films“, sagte Hufschmid.

Im Namen von Gusty Hufschmid und dem Verlagshaus Jaumann verlieh Nagengast allen Mitwirkenden einen „Victor“, quasi den hauseigenen Oscar. Eine DVD und ein Blumenstrauß gingen an Ingeborg Wasmer aus Brombach: Sie ist die Gewinnerin des Preisausschreibens und hat sich den Filmtitel „Grenzach-Wyhlen – Zwischen Rührberg, Rhein und Reben“ ausgedacht.

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