Polyglott wie agil erklang neben deutschen Liedern auch musikgewordene Poesie englischer, spanischer, flämischer und französischer Herkunft. Mit den Volksliedbearbeitungen von Felicitas Kuckucks rhythmisch markantem „Uti var hage“ und Susanne Würmli-Kollhopp frisch gesungenem „Schönster Abendstern“ waren auch Schweden und die Schweizer Nachbarn vertreten.
Fanny Hensel nahm sich mit „Wandl´ ich in den Wald des Abends“ von Heinrich Heine ebenfalls des ergiebigen Gestaltungsfeldes im Volkston an und fand darin einen persönlichen Tonfall zwischen schmeichelnder Kantilene und charakteristischer Harmonik. Nicht minder persönlich wirkten die Volksliedbearbeitungen von Johannes Brahms.
Romantische Kunst
So bildete sein Chorsatz für Frauenchor „Ich hab die Nacht geträumet“ nicht nur das Konzertmotto, sondern konnte in der anrührenden Interpretation des Vokalterzetts auch als Synonym für schönste romantische Klangkunst wahrgenommen werden. Die Liedgattung darf mit Fug und Recht als Inbegriff romantischer Kunstäußerung verstanden werden. Die Kunst eines durch Atmung gegliederten Melodiebogens erschafft mitunter leidenschaftlichen Ausdruck. In der Klangcharakteristik des Vokalterzetts „Someal“ entstanden damit sogar im polyphon durchwobenen „Mijn hartelijk lief“ des franko-flämischen Renaissancekomponisten Jacobus Clemens non papa schwärmerische Momente. Es gab viel Applaus in der voll besetzten Klosterkirche für ein Ensemble, mit dem man sich gern weitere Konzerte wünscht.