Grenzach-Wyhlen Lokführerstreik als Hemmschuh

Die Oberbadische

Aushub des Roche-Teils der Keßlergrube kam im September zeitweise zum Erliegen

Der Aushub im letzten der drei Baufelder des Roche-Teils der ehemaligen Grenzacher Keßlergrube schreitet voran. Dieses Baufeld „Mitte“ soll laut Roche voraussichtlich bis im Frühjahr abgeschlossen sein. Der jüngste Lokführerstreik hat den Plänen jedoch einen kleinen Hemmschuh aufs Gleis geworfen, wie dem neuen Baustellen-Bulletin von Roche zu entnehmen ist.

Grenzach-Wyhlen. Der Ausstand der Lokführer im September 2021 blieb demzufolge allerdings nicht ohne Auswirkungen auf die Sanierungsarbeiten. Denn der überwiegende Teil der befüllten Spezialtransportcontainer zu den Entsorgungsanlagen wird bekanntlich per Bahn transportiert.

Während des Streiks kam der Abtransport der befüllten Spezialcontainer von den Bahn-Verladeterminals in Weil am Rhein und Muttenz jedoch zum Erliegen. Außerdem fand kein Rücktransport von leeren Spezialcontainern mehr statt. Lediglich der Abtransport einzelner Aushubraster per Lastwagen zu Hochtemperatur-Verbrennungsanlagen in Deutschland und Belgien sei planmäßig verlaufen, heißt es im Baustellen-Bulletin. Man habe den zeitweiligen Stillstand der Aushubarbeiten unter anderem für Kontrollen und Instandsetzungsarbeiten der Baumaschinen genutzt.

84 Prozent sind „draußen“

Seit dem Start der Aushubarbeiten im Baufeld Mitte am 17. Mai wurden (Stand: 21. September) 32 823 Tonnen von rund 90 000 Tonnen unbelastetem und belastetem Erdreich ausgehoben. Somit sind nun rund 84 Prozent (307 823 Tonnen) des planerischen Gesamtaushubs von etwa 365 000 Tonnen zur thermischen Entsorgung abtransportiert. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum 1256 Spezialtransportcontainer in der schallgedämmten und luftdichten Einhausung befüllt, von außen gereinigt und ausgeschleust.

In diesem Zeitraum haben bereits 27 Schiffstransporte zum Auhafen in Muttenz stattgefunden. Dort werden die Spezialcontainer auf die Bahn verladen. 28 Züge haben die befüllten Container zu thermischen Entsorgungsanlagen in Deutschland und den Niederlanden transportiert. Aufgrund der Schadstoffcharakteristik im belasteten Erdreich mussten bisher 109 Container direkt per Lastwagen zu einer Hochtemperatur-Verbrennungsanlage transportiert werden.

Schredderanlage nötig

In den Entsorgungsanlagen können nur bestimmte Materialgrößen des Aushubs einer thermischen Behandlung zugeführt werden. Größere Stücke müssen vorgängig zerkleinert werden. In den kommenden Wochen wird deshalb ein Schredder angeliefert und in die Einhausung eingeschleust. Der Schredder wird die größeren Stücke und Brocken zerkleinern, die im Rahmen des Aushubs im Baufeld Mitte zum Vorschein kommen.

Ausblick

Der Aushub von Baufeld „Mitte“ wird voraussichtlich bis im Frühjahr abgeschlossen. Anschließend wird es mit sauberem Bodenmaterial verfüllt. Die Sanierungsinfrastruktur kann dann abgebaut werden. Schließlich werden das Areal und das Umfeld renaturiert sowie die für die Sanierung benutzten Flächen verkehrstechnisch erschlossen.

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