Grenzach-Wyhlen Mehr als nur Basels Schlafstadt sein

Die Oberbadische
Wirtschaftsförderung zum Anfassen: Mit dem neuen „Zentrum-Guide“ erhalten Interessierte eine Auflistung der meisten in den beiden Ortskernen befindlichen Betriebe sowie deren Standorte. Motto: „Wir kaufen offline.“ Foto: Tim Nagengast Foto: Die Oberbadische

Wirtschaftsförderung: Grenzach-Wyhlen will sich mittels Strategiekonzept als „Marke“ etablieren

Um die Gemeinde Grenzach-Wyhlen als Wirtschaftsstandort sowie insgesamt zu stärken, hat die Kommune ein Strategiekonzept zur Wirtschaftsförderung erstellen lassen. Damit sollen die eigenen Stärken herausgestellt und eine aktive Vermarktung der Doppelgemeinde als attraktiver Gewerbestandort mit hoher Lebens- und Wohnqualität herausgestellt werden.

Von Tim Nagengast

Grenzach-Wyhlen. Als zentrales Ergebnis der dem Strategiekonzept vorangegangenen Organisationsuntersuchung ist bereits die Stabsstelle Wirtschaftsförderung eingerichtet worden. Seit rund einem Jahr gehören zu ihren Aufgaben die klassische Wirtschaftsförderung mit Bestandspflege, die Akquise von Betrieben und Vermarktung, die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Referententätigkeiten.

Um wesentliche Handlungsfelder respektive Themenschwerpunkte und konkrete Projekte für die zukünftige Arbeit zu definieren, hat die Gemeinde parallel zum Start der Wirtschaftsförderung gemeinsam mit der „imakomm akademie“ ein Strategiekonzept erstellt. Bausteine des Konzeptes sind die Abgrenzung der Aufgaben einer Wirtschaftsförderung, die Definition von Schnittstellen sowie die Erarbeitung von speziellen Themenfeldern für Grenzach-Wyhlen.

Klare Ziele und Strategien entwickeln

Nach erfolgter Analyse wurden Themenfelder erarbeitet, die den Wirtschaftsstandort verbessern und entwickeln sollen. Die zentralen Ergebnisse stellte Julia Bubbel von „imakomm“ am Dienstagabend im Hauptausschuss des Gemeinderates vor. Bürgermeister Tobias Benz sprach in diesem Kontext von „klaren Strategien“ und „Zielsetzungen“. Es bringe die Gemeinde nicht weiter, „nur vor sich hin zu wursteln“.

Die „imakomm akademie“ hatte zuvor unter anderem eine Bewertung der aktuellen Situation anhand verschiedener relevanter Kriterien vorgenommen, darunter eine Analyse der lokalen Wirtschaftsstruktur, Vermarktung und Tourismus, Ortszentren und Einzelhandel sowie die Lage der Gewerbe- und Industrieflächen.

Eigene Vorteile stärker als bisher herausstellen

Wie Bubbel darlegte, sind 74 Prozent der Beschäftigten in Grenzach-Wyhlen im produzierenden Gewerbe tätig. Die Zahl der Aus- und Einpendler sei gleichermaßen hoch. Hinzu kommt der hohe Auspendleranteil in die Schweiz. Rund 36 Prozent der berufstätigen Grenzach-Wyhlener (Platz zwei im Kreis Lörrach) sind im Nachbarland tätig, was sich auch auf die Kaufkraft auswirkt. Gleichwohl fließt davon mehr ab als zu, resümierte Bubbel. Hinzu komme der Fachkräftemangel – laut Analyse für die am Standort Grenzach-Wyhlen angesiedelten Firmen ist dies mit das Hauptproblem Nummer eins.

Leerstände durch aktive Ansprache vermeiden

Ein zentraler Punkt der Analyse ist ferner, dass Grenzach-Wyhlen sich im Vergleich mit den Nachbarkommunen stärker individualisieren soll. Örtliche Besonderheiten könnten und müssten stärker als bisher herausgestellt werden. Es gelte, einen Wiedererkennungswert zu schaffen. Aktiv angegangen werden müsse auch das Thema Wohnraum, um den Wirtschaftsstandort weiter zu stärken.

Um den örtlichen Handel samt Gewerbe zu fördern, rücken ferner die Ortszentren von Wyhlen und Grenzach in den Fokus. Mithilfe eines aktiven Ansiedlungsmanagements sollen dort Lücken geschlossen und Leerstände vermieden werden. Bubbel: „Im Rahmen der Wirtschaftsförderung muss man offensiv nach außen vermarkten und potenziell passende Unternehmen aktiv ansprechen, wenn es einen Leerstand gibt. Es reicht nicht, nur einen Zettel ins Schaufenster zu hängen.“

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