Grenzach-Wyhlen „Mein Ziel habe ich erreicht“

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Interview mit Tobias Benz, der als Bürgermeister von Grenzach-Wyhlen in seine zweite Amtszeit geht

Tobias Benz ist am Sonntagabend mit 97,19 Prozent erneut zum Bürgermeister der Gemeinde Grenzach-Wyhlen gewählt worden. Wer mit dem 40-Jährigen spricht, spürt: Es fällt etwas von ihm ab. Denn die vergangenen Wochen waren durchaus anstrengend, wie Benz im Gespräch mit unserem Redakteur Tim Nagengast einräumt.

Grenzach-Wyhlen (tn). Kaum dass er gewählt war, riefen Benz auch schon wieder die Dienstgeschäfte. Den Rathauschef am Montag zu erreichen, entpuppte sich als Ding der Unmöglichkeit. Erfolgreicher war unsere Zeitung dann am Dienstagmorgen, als Benz im – wie er betonte: pünktlichen – Zug nach Stuttgart saß und etwas Zeit für ein Interview hatte.

Frage: Glückwunsch noch einmal zur Wiederwahl, Herr Benz! Wie spät ist es am Sonntagabend in der Hochrheinhalle denn geworden?

In der Hochrheinhalle waren wir noch bis etwa 21.30 Uhr. Es hat mich gefreut, wie viele Bürgerinnen und Bürger, aber auch Bürgermeisterkollegen und Weggefährten aus den zurückliegenden acht Jahren da waren und gratuliert haben. Auch die Auftritte vom Musikverein Wyhlen und der Singgemeinschaft waren eine schöne Überraschung.

Frage: Sie haben trotz quasi nicht vorhandener Konkurrenz einen sehr engagierten Wahlkampf geführt. Sind Sie jetzt nicht urlaubsreif?

Die zurückliegenden Wochen waren schon sehr anstrengend, denn der Wahlkampf fand zusätzlich zum normalen Tagesgeschäfts als Bürgermeister statt. Dort ist derzeit auch nicht gerade wenig los.

Die Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltungen, die Gestaltung der Flyer, die Überarbeitung der Homepage, die Ausarbeitung des Wahlprogramms – das alles hat sehr viel Zeit gekostet. Mir war aber wichtig, unabhängig von Gegenkandidaten, einen engagierten Wahlkampf zu machen, zurückzublicken auf die Arbeit der letzten acht Jahre, die Ziele und Ideen für die Zukunft vorzustellen und die Menschen zu motivieren, wählen zu gehen. Meine Kernbotschaft war: Unser Lebensumfeld wird nicht in Stuttgart oder Berlin gestaltet, sondern von der Kommunalpolitik vor Ort. Es war eine sehr intensive, aber auch schöne Zeit mit vielen interessanten Begegnungen.

Frage: Aber jetzt haben Sie bald mal frei?

Ja, ich freue mich nun aber doch sehr auf einige freie Tage in den Herbstferien.

Frage: Trotz niedrigerer Wahlbeteiligung haben Sie mehr Stimmen bekommen im Vergleich zur Wahl vor acht Jahren. Wie ordnen Sie diese Tatsache ein?

Mein Ziel für die Wahlbeteiligung waren 30 Prozent plus X. Das wurde mit 31,88 Prozent erreicht, auch wenn eine höhere Wahlbeteiligung natürlich schön gewesen wäre.

Dass ich neben der hohen Zustimmung von über 97 Prozent auch absolut mehr Stimmen bekommen habe als vor acht Jahre, ist für mich eine Wertschätzung und Bestätigung meiner Arbeit. Darüber freue ich mich natürlich. Ich habe immer versucht, mich mit Engagement und Leidenschaft für die Gemeinde und ihre Bürgerinnen und Bürger einzusetzen. Gemeinsam haben wir einiges erreicht. Auch wenn man es in diesem Beruf niemals allen Recht machen kann, sehe ich das Wahlergebnis als Anerkennung des Geleisteten, aber auch als Aufforderung für die Zukunft.

Frage: Stichwort „plus X“: Bei Ihrer ersten Wahl im Jahr 2014 hatten Sie öfter betont, „eine Amtszeit plus X“ machen zu wollen. Wie lange heißt „plus X“?

Ich bin jetzt für acht Jahre, bis 2030, als Bürgermeister von Grenzach-Wyhlen wiedergewählt. Es stehen noch viele spannende Herausforderungen und Projekte an, die ich angehen und umsetzen möchte. Ich freue mich sehr auf die Arbeit. Auch privat haben wir uns sehr gut eingelebt und fühlen uns sehr wohl in der Gemeinde.

Frage: Mal ganz frech gefragt: Welcher OB-Posten wäre denn für Sie attraktiver? In zwei Jahren in Weil am Rhein oder in acht Jahren in Lörrach?

Die Bürgerinnen und Bürger von Grenzach-Wyhlen haben mich mit ihrem deutlichen Votum für acht weitere Jahre im Amt bestätigt, und ich werde mich mit ganzer Kraft weiter für die Gemeinde einsetzen. Was die Zukunft irgendwann vielleicht einmal bringt, kann niemand vorhersehen. Damit beschäftige ich mich nicht. Mein Fokus liegt auf den anstehenden Herausforderungen und Projekten für Grenzach-Wyhlen.

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