Grenzach-Wyhlen Melanie Penninggers übernimmt Leitung der VHS

Tim Nagengast
Melanie Penninggers übernimmt ab August die Leitung der VHS Grenzach-Wyhlen aus den Händen von Henning Kurz. Foto: Tim Nagengast

Henning Kurz geht Ende Juli in den Ruhestand und reicht den Stab an seine bisherige rechte Hand weiter.

Schon seit einiger Zeit pfeifen es in Grenzach-Wyhlen die Spatzen von den Dächern, dass Melanie Penninggers bei der VHS vom zweiten auf den ersten Stuhl wechseln wird. Seit Donnerstag ist es offiziell: Die 48-Jährige übernimmt zum 1. August die Leitung der Bildungseinrichtung, in der sie selbst seit sechs Jahren als pädagogische Assistentin des Leiters tätig ist.

Von der Honorarkraft zur Leiterin

Der Weg der gebürtigen Niedersächsin aus dem Emsland („Ich bin ein Ems-Kopp.“ ) zur künftigen Leiterin der VHS Grenzach-Wyhlen war dabei keineswegs vorgezeichnet. Zunächst ab 2016 nur als Honorarkraft für Deutschkurse für Flüchtlinge erstmals an der VHS dozierend tätig, fand Penninggers aber rasch hinein in den Betrieb der kleinen Lehreinrichtung.

Zusatzqualifikationen und Fortbildungen

Als im Folgejahr die Stelle der organisatorisch-pädagogischen Assistenz neu geschaffen wurde, begann Penninggers zunächst mit einem Pensum von 40 Prozent, welches aber projektbezogen immer weiter aufgestockt wurde (Stichwort: Freiwilligenagentur). Durch stetige Fortbildungen und den Erwerb von weiteren Zusatzqualifikationen ist die gelernte Produktdesignerin der Fachrichtung Kostüm so sukzessive in die Funktion der Stellvertreterin von Henning Kurz hineingewachsen. Und so mit allen Abläufen, Prozessen und Aufgaben der Lehreinrichtung bestens vertraut.

Übungsleiterin beim Turnerbund Wyhlen

Auch außerhalb der VHS ist „Penny“, wie sie in Grenzach-Wyhlen auch genannt wird, in der Doppelgemeinde bestens vernetzt, verwurzelt und auch ehrenamtlich engagiert. Zum Beispiel als Übungsleiterin beim Turnerbund Wyhlen oder Mitorganisatorin des Südwestzipfellaufs.

Seit 22 Jahren in Grenzach-Wyhlen heimisch

Seit Penninggers nach Ende ihres Studiums vor 22 Jahren ihren Job als Kostümdesignerin am Basler Theater antrat, lebt sie in Grenzach-Wyhlen. Mit ihrem Ehemann, einem Mediziner, hat sie drei Kinder im Alter von 15, 17 und 20 Jahren.

Henning Kurz ist „gelernter Pfälzer“

Und Henning Kurz? Der freut sich schon auf den Ruhestand, spuckt bis dahin aber weiterhin fleißig in die Hände. „Und zwar bis zum letzten Tag“, wie er versichert. Am 31. Juli will er – dann knapp 64 Jahre alt – seinen Schreibtisch für seine Nachfolgerin räumen.

Kurz bleibt seinem „Baby“ TIZ erhalten

Der, wie er augenzwinkernd sagt, „gelernte Pfälzer“will der VHS weiterhin erhalten bleiben. Dies freilich nur in begrenztem Umfang „und ganz bestimmt nicht als graue Eminenz im Hintergrund“. Vielleicht mal einen Vortrag zu einem interessanten Thema anbieten oder als Dozent einspringen, das könne er sich vorstellen, sagt er. Er wolle sich auch weiterhin im Vorstand des Theaters im Zehnthaus (TIZ) engagieren. Wobei das urige Wyhlener Kellertheater bekanntlich ein ganz besonderes „Baby“ des kleinkunst-, philosophie-, musik- und kabarettaffinen Oberstudienrats ist.

Lehrer für Deutsch und evangelische Religion

Als solcher war Henning Kurz, ehe er 2008 die VHS-Leitung übernahm, zunächst sechs Jahre lang am Lise-Meitner-Gymnasium tätig (und davor zwölf Jahre lang am Gymnasium im rheinland-pfälzischen Birkenfeld). In Grenzach-Wyhlen unterrichtete er die Fächer Deutsch und evangelische Religion sowie zeitweise auch Psychologie. Im Rahmen des sogenannten Lehrermodells wechselte er dann an die VHS. Dieses vom Land Baden-Württemberg geschaffene Modell sieht vor, verbeamtete Lehrkräfte, die einmal Führungsaufgaben übernehmen könnten, zunächst für sechs Jahre lang eine VHS leiten zu lassen. Und sie dann wieder zurück in den Schuldienst zu versetzen. So war es eigentlich auch mit Henning Kurz geplant – zunächst.

„Lex Kurz“ ermöglicht seinen Verbleib

Aufgrund seiner umfangreichen Tätigkeiten in höheren VHS-Ebenen (unter anderem im Landesverband und im Grimme-Beirat) wurde dann aber eine Ausnahme gemacht und Kurz gestattet, auch weiterhin VHS-Leiter in Grenzach-Wyhlen zu bleiben (und dabei auch seine Einstufung als Oberstudienrat zu behalten).

Umkehr-Grenzpendler aus Basel

Und noch eine – salopp gesagt – Besonderheit macht den scheidenden VHS-Leiter zu einem echten Exoten: Er gehört zu den ganz wenigen Umkehr-Grenzpendlern. Denn vor mehr als 20 Jahren hatte er eine Baslerin kennen und lieben gelernt. Mit ihr – sie arbeitet an der Uni – und ihren beiden (längst erwachsenen) Kindern lebt er seither in der Stadt am Rheinknie und radelt täglich zur Arbeit „übere ins Dütschi“. Inzwischen bereichert auch ein Enkelkind den Alltag von Henning Kurz, der sich sehr darüber freut, sein familiäres Umfeld im Umkreis von wenigen Kilometern um sich zu wissen.

Bestehendes mit Kontinuität fortentwickeln

Seine VHS wisse er ab Sommer jedenfalls in besten Händen, ist Kurz überzeugt. Und Bürgermeister Tobias Benz pflichtet ihm bei: „Frau Penninggers ist für uns die Idealbesetzung. Sie kennt unsere VHS wie ihre Westentasche. “So werde Kontinuität gewahrt und Bestehendes fortentwickelt. „Acht oder neun“ qualifizierte Bewerber hatten sich für die Leitung der VHS beworben, wie Benz auf Nachfrage ergänzt.

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