Grenzach-Wyhlen Mit Versen gewürzt ist sie am besten

Manfred Herbertz
Mit lustigen Versen und Moritaten bereicherten die Schnitzelbänkler die „Mählsuppe“. Foto: Manfred Herbertz

Fasnacht: Zwerchfell- und Lachmuskeltraining beim „Mählsuppelöffle“ in Grenzach.

Grenzach-Wyhlen - Die „Mählsuppe“, die in Grenzach seit 1976 alljährlich am Rosenmontag ausgelöffelt wird, mundete auch in diesem Jahr vortrefflich.

Die Anfänge waren noch im Dreikönigsaal, und mit dem Bau des Hauses der Begegnung zog man dorthin um. Getreu dem Motto „Wer sich traut, der darf“ war die Bühne offen für Versli-Schmiede und singgewaltige Menschen, die zu Erheiterung der vielen (Stamm-)Gäste Gereimtes zum Besten gaben.

Bevor man aber die leckere Mählsuppe auslöffeln und die köstliche Zibelewaie – gespendet und gesponsert von Rainer Wiedmer von der „Krone“ in Inzlingen und Siegfried „Sieger“ Grether – verzehren durfte, galt es, die verschiedenen Gänge der Vorspeise zu goutieren.

Den Reigen der Büttenredner eröffnete Uwe Eckert, der über die wichtigen Dinge des Lebens, vor allem über die Nettigkeiten zwischen Wyhlen und Grenzach, sinnierte. Fast hätte es eine royale Hochzeit in Wyhlen gegeben, aber: „Willsch vo Basel us nach Wyhle fahre, muesch durch Grenzach duure.“ Das sei den königlichen Hoheiten um „Prinz Harry“ nicht zumutbar gewesen. Der Name „Negerdörfli“ sei zwar Tradition, aber „i bi gspannt, wenn das wird umbenannt“, fragte sich Eckert. Und auch die WM-Fußballer bekamen ihr Fett weg: „Fazit, und des isch kei Witz, ’s Schlimmschdi isch, mir sin schlächter wie d’Schwyz.“

Paletten statt Plaketten

„Sieger“ Grether fand, es müsse „Grenzach-Wyhlen first“ heißen, und er fragte was denn mit der Brücke sei, die da so alleine herumsteht. Man komme über sie weder nach Grenzach noch nach Wyhlen, aber das sei nicht so schlimm.

Um die Ecke denken hieß es bei Neuling Lilly Philipp, die als Mariele aus dem Untermünstertal die Bütt erklomm und mit doppeldeutigen Wortspielen das Publikum zu Lachstürmen hinriss. Auch wenn bei dem einen oder anderen der Groschen reichlich spät fiel, hat es doch sehr gefallen. Da wird dann der Kinobesuch in Frage gestellt, denn nach dem Weg gefragt, sagte der Polizist: „Geradeaus.“ Wenn ’s Mariele dann aber „gerade aus“ versteht, dann…

Annette Grether mit der Hörnerkappe sang zu der Melodie „Holladi-Holladiho“ über das leckende Strandbad, wo man im Becken anstatt zu schwimmen spazierengehen könne. Sie wusste zudem von einer zu großen Kläranlage und von Vergnügungssteuer zu berichten.

Und dann waren da ja noch die Freibänkler und die Schnitzelbänkler – beide aus Wyhlen – gekommen, die das närrische Menü mit ihren Versen und Moritaten bereicherten. Die beiden Gruppen hatten das eine oder andere Missgeschick aufgegriffen. So sangen die Schnitzelbänkler unter anderen von jener Dame, die statt der bestellten Plaketten Paletten frei Haus geliefert bekam. Die Freibänkler sind „parat mit Zettel un mit Helge, wänn mit Luscht im Fasnachtstrubel schwelge“. Doch es gibt ja kaum noch offene Beizen in Wyhlen, wie sie resigniert feststellen mussten.

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