Grenzach-Wyhlen Mitfahrbänke für das Neufeld gewünscht

Rolf Reißmann
Im Bereich der Bushaltestelle auf dem Neufeld wäre ein idealer Standort für ein „Mitfahrbänkli“. Foto: Rolf Reißmann

Weil am Wochenende keine Busse fahren, wird nach alternativen Lösungen gesucht.

Im Kleinen Wiesental gibt es sie – und auch auf dem Neufeld werden sie gewünscht: sogenannte Mitfahrbänke. Acht Bürger aus der Grenzacher Bergsiedlung haben sich zusammengetan und wollen der Gemeinde den Vorschlag unterbreiten, oben auf dem Neufeld und unten in der Grenzacher Tallage jeweils „Mitfahrbänkli“ aufzustellen. Denn für jene, die kein Auto haben, ist die lange – und steile – Bergstrecke hinauf aufs Neufeld zu Fuß sehr beschwerlich und mit dem Rad allenfalls für sportlich sehr Ambitionierte ein Vergnügen.

Am Wochenende, wenn die Buslinie aufs Neufeld überhaupt nicht verkehrt, könnte solch ein Angebot nützlich sein, sagen die Initiatoren.

Was ist ein „Mitfahrbänkli“? Der Zweck ist schnell erklärt. Auf wichtigen Verkehrsrouten, auf denen nie – oder nur selten – Bus fährt, kann eine auf der „Mitfahrbank“ sitzende Person signalisieren, dass sie gerne mitgenommen werden möchte.

Beispiel Bad Krozingen: Ein gutes Beispiel, wie „Mitfahrbänkli“ gehandhabt werden, ist Bad Krozingen. Die Verwaltung der Stadt teilt auf Anfrage mit, dass die Mitfahrbänke allein auf private Anregung entstanden seien. Die Stadt habe gerne Unterstützung gewährt, weil die Wartenden sich ja auf öffentlichem Grund aufhielten. Die Kommune brachte daher entsprechende Markierungen auf und sorgte für die Beschilderung. Nichtsdestotrotz bleibt das Mitnehmen von Fahrgästen eine rein private Hilfeleistung, abgesichert über die Haftpflichtversicherung der Autofahrer.

In Bad Krozingen hat man die „Mitfahrbänkli“ übrigens bewusst nahe an Bushaltestellen aufgestellt. Die Nähe etwa zu einem Wartehäuschen schaffe erstens Schutzmöglichkeiten und zweitens könnten Autos in Busbuchten besser anhalten als an der Straße, wie die Stadtverwaltung Bad Krozingen bekundet.

Beispiel Kleines Wiesental: Im Kleinen Wiesental wurde extra ein Logo kreiert, das auf die Mitfahrbänke hinweist. Autofahrer, die bereit sind, Fahrgäste mitzunehmen, erhalten einen Aufkleber für die Windschutzscheibe.

Beispiel Jagst-Region: Im Norden Baden-Württembergs, in der Jagst-Region, wurde ein ganzes Netz von Strecken für die Mitnahme festgelegt. An den Haltestellen liegen Schilder für die möglichen Ziele bereit. Der Mitfahrwillige zieht das gewünschte Schild heraus und zeigt damit an, wohin er möchte. Hält ein Auto an, steckt der Fahrgast das Schild zurück an seinen Platz.

Weitere Beispiele: In Zell am Harmersbach und in Biberach sind die Mitfahrbänke alle grün gestrichen, und Pfeile geben die Richtung an, in die die Mitfahrer möchten.

Sulzburg sieht in seinem Konzept Zugschnüre mit Schildertafeln vor.

Wie geht es weiter? In der Gemeindeverwaltung Grenzach-Wyhlen ist die Idee vom Neufeld bereits bekannt. Da dies aber kein kommunalpolitisches Thema ist und nicht zum öffentlichen Nahverkehr gehört, sondern „privat“ ist, wartet die Kommune derzeit ab. Aber es gibt die Zusage der Verwaltung: Wenn das Vorhaben in der Bevölkerung ernsthaft weiter voran getrieben wird, sei man gerne bereit, Unterstützung zu gewähren.

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